Iran untersucht Festnahme britischer Marinesoldaten
Artikelstatus: Fertig 20:06, 26. Mär. 2007 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Teheran (Iran), 26.03.2007 – Am Sonntagabend führten der iranische Außenminister Manutschehr Mottaki und seine britische Amtskollegin Margaret Beckett ein Telefongespräch, in dem sie über die Festnahme von 15 britischen Marinesoldaten im Schatt al-Arab diskutierten. Iranische Soldaten hatten die britischen Matrosen am Freitagmorgen (Ortszeit) im Norden des Persischen Golfs festgenommen, nachdem diese ein Handelsschiff kontrolliert hatten, zu dem sie mit Schlauchbooten gelangt waren. Die britischen Marineangehörigen, unter ihnen eine Frau, gehören zur Besatzung der HMS Cornwall. Im Telefonat bekräftigte Manutschehr Mottaki laut staatlicher Nachrichtenagentur IRNA die Position Irans, wonach die britischen Soldaten illegal in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen sind. Bereits am Sonntag hatte Mohammad-Ali Hosseini, ein Sprecher des iranischen Außenministeriums im Zusammenhang mit der Festnahme der 15 Briten von einem verdächtigen Verhalten der britischen Marine gesprochen, das im Widerspruch zu internationalem Recht und Regelungen stehe. Aus Sicht Mohammad-Ali Hosseinis haben die britischen Matrosen die Grenzen des Iran missachtet.
Margaret Beckett zeigte sich besorgt über die Festnahme der Soldaten und forderte vom Iran, diplomatischem Personal sofort Zugang zu den Marineangehörigen zu gewähren. Iran will den Vorfall nach Angaben des Außenministers aber zunächst untersuchen. Britische Diplomaten könnten die Matrosen besuchen, sobald die Untersuchungen abgeschlossen seien. Laut David Triesman, Unterstaatssekretär im Außenministerium, gab es mehrere Treffen zwischen iranischen und britischen Diplomaten, darunter auch eines, das in der iranischen Hauptstadt stattfand, auf denen Großbritannien sich für die Freilassung der Soldaten eingesetzt hat. „BBC News“ zufolge gab ein hochrangiger iranischer Politiker gegenüber dem britischen Botschafter in Teheran bekannt, dass die Soldaten bei guter Gesundheit seien. Ihren genauen Aufenthaltsort wollte er aber nicht nennen. Laut Geoffrey Adams, dem britischen Botschafter im Iran, handelt es sich bei den Festgenommenen um acht Matrosen und sieben Marinesoldaten.
Der britische Premierminister Tony Blair bezog am Sonntag auf dem Treffen der EU-Regierungschefs in Berlin Stellung zum Vorfall. Tony Blair sagte, dass er sich nicht früher zur Angelegenheit geäußert habe, weil er wollte, dass die Sache, die er in seiner Stellungnahme als „sehr ernst“ bezeichnet, so einfach und diplomatisch wie möglich gelöst werde. Der Premierminister Großbritanniens wiederholte die offizielle britische Position, nach der die Soldaten sich bei der Festnahme in irakischen und nicht in iranischen Hoheitsgewässern aufgehalten haben. Diese Darstellung teilt die irakische Regierung. „Ich hoffe, dass dies in den nächsten Tagen gelöst werden kann, aber um so schneller es gelöst werden kann, umso einfacher wird es für alle von uns sein“, so Tony Blair in der Stellungnahme, die auf der Website des britischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde. Laut Tony Blair war die Festnahme der Soldaten ungerechtfertigt und falsch.
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Quellen
- INA.com: „Iran condemns illegal entry of British sailors into its waters“ (24.03.2007 )
- Mod.uk: „Detention of Royal Navy personnel unjustified and wrong - PM“ (25.03.2007 )
- INA.com: „British, Iranian FMs talk on phone“ (26.03.2007 )
- fco.gov.uk: „TRIESMAN: NEGOTIATIONS CONTINUING OVER RELEASE OF BRITISH SAILORS“ (25.03.2007 )
- news.bbc.co.uk: „Seized sailors are 'fit and well'“ (26.03.2007 )