Inline-Skaterhockey: Crash Eagles Kaarst schaffen das Double
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Kaarst (Deutschland), 12.12.2004 - Nach dem ersten Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Trendsport Inline-Skaterhockey, konnten die Kleinsten der Crash Eagles Kaarst nun auch den Pokalsieg feiern.
Zuerst zwei Siege in den Playoffs gegen Düsseldorf: Bereits am 28.11.2004 setzten sie sich die mit 8:6 im zweiten Play-off Spiel (Best of three) gegen die Düsseldorfer Rams durch. Schon im Hinspiel eine Woche zuvor war es trotz des klaren Endergebnisses von 5:1 für die Adler ein hartes Spiel. Doch diesmal mussten die fünf bis neunjährigen Youngster bis kurz vor Schluss zittern.
In den ersten Minuten begannen beide Teams nervös. Das Spiel war ausgeglichen. Nach ersten Chancen auf beiden Seiten waren es die Düsseldorf Rams, die in der siebten Minute mit einem Doppelschlag durch ihre beiden stärksten Spieler, Alexander Wolf (Schmidt) und Johannes Matzken, in Führung gingen. Diese für die Eagles ungewohnte Situation brachte die Kaarster jedoch nicht aus dem Rhythmus. Mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 16 Sekunden schockte, wie als trotzige Antwort Kapitän Thimo Fabian Dietrich in der elften (Dohmen) und zwölften Minute die Gegner und brachte seine Eagles auf 2:2 heran. Glaubten nun die Kaarster Fans an die Wende, so waren es wieder die beiden Ramser Wolf (13:30) und Matzken (14:00), die noch vor der ersten Drittelpause den alten Zweitore-Vorsprung wiederherstellten.
Nach einer Standpauke in der Kabine starteten die Eagles nun stärker. Zum Entsetzen der Mehrheit der 250 Zuschauer schickten die beiden ausgeglichen pfeifenden Referies in der 16. Minute die beiden Kaarster Spieler Tim Dohmen und Christian von Berg kurz hintereinander auf die Strafbank. Das Spiel drohte endgültig zugunsten der Landeshauptstädter zu kippen.
Kapitän Thimo Fabian Dietrich und Till Forger jedoch räumten in zwei gegen vier Unterzahl vorm eigenen Tor alles weg, was auf sie zukam. Torhüter Niklas Discher konnte die restlichen Schüsse souverän abwehren.
In der 22. Minute dann wurde die Mission Aufholjagd gestartet. Der in den beiden Play-off-Spielen sehr auffällige Till Forger (Heupel) konnte in der 22. Minute mit einem herrlichen Schlenzer den Anschlusstreffer zum 3:4 erzielen. Eine Minute später krönte Christian von Berg ein tolles Zusammenspiel mit Tim Dohmen zum 4:4 Ausgleich. Noch vor der Pause war es Tim Dohmen selbst, der nach einem Alleingang den Düsseldorfer Torwart zur 5:4 Führung für die Eagles überwinden konnte.
Mit der knappen Führung und der Gewissheit der eigenen Stärke im Rücken begann man das letzte Drittel. In der 32. Minute traf erneut Tim Dohmen zum 6:4. Aber auch die Düsseldorfer gaben nicht auf, im Gegenzug punktete in der 33. Minute Alexander Wolf (Matzken) zum 6:5. Es wurde weiterhin um jeden Zentimeter gekämpft. Blieb der kurz zuvor gegebene Penalty noch ungenutzt, schraubten in der 35. Spielminute Tim Dohmen (Forger) und in der 26. Thimo Dietrich (von Berg) das Ergebnis auf 8:5 für die Eagles. Erst in der 44. Minute fiel durch Matzken der nunmehr bedeutungslose Anschlusstreffer zum 6:8 Endstand.
Erschöpft, aber überglücklich nahmen die Spieler der Crash Eagles nach dem Schlusspfiff den großen Pokal entgegen und präsentierten sich als strahlende Deutsche Meister 2004.
Nun auch Sieg gegen Ahaus im Pokalwettbewerb: Doppelt glücklich sind die Jüngsten der Crash Eagles nun nach dem Gewinn des Double. Nicht nur, dass sie zum ersten Mal den Meistertitel nach Kaarst holten, sie legten am 12.12.2005 in Duisburg mit dem Pokalsieg noch eins drauf.
Dazu aber waren nervenaufreibende und spannende 45 Minuten notwendig. Der Endspielgegner Ahaus hatte sich viel vorgenommen. In den ersten 15 Minuten waren die Ahauser Bambini Feldüberlegen, und konnten sich viele klare Chancen herausarbeiten. Doch war die Kaarster Abwehr vielbeinig und stand eng im Abwehrzentrum. So dass das erste Drittel mit dem in dieser Kampfsportart ungewöhnlichen Resultat von 0:0 endete.
Nahezu das gleiche Bild wiederholte sich im zweiten Abschnitt. Die beiden besten Ahauser Könning und Hahn rannten permanent gegen das Kaarster Tor an. Nur wenige Entlastungsangriffe waren auf Seiten der Eagles möglich. Es war weitgehend ein Spiel auf ein Tor.
Doch Keeper Niklas Discher („the Wall“) war der bekannte ruhende Pol in seiner Mannschaft und verhinderte alle Einschussmöglichkeiten. Machtlos war er dann jedoch erstmals in der 27. Minute als Joachim Könning auf Pass von Basting den Ball gekonnt im oberen Winkel zum 1:0 versenkte. Kaarst war nun kurzzeitig konsterniert. In der 29. Minute endlich konnte man sich erstmals aus der engen Umklammerung lösen. Der Lohn war der Ausgleich zum 1:1 zwölf Sekunden vor dem zweiten Drittelende durch Tim Dohmen (Dietrich).
Das dritte Drittel musste nun entscheiden. Behält Kaarst wieder konditionell die Oberhand? Zunächst war Ahaus wieder etwas stärker, ließ aber von Minute zu Minute nach. Kaarst kam besser ins Spiel. Tim Dohmen nutzte in Überzahl erneut einen geschickten Pass vom Sturmkollegen Thimo Fabian Dietrich und brachte in der 35. Minute die Eagles erstmals mit 2:1 in Führung.
Nachdem nun der Ahauser Könning von der Strafbank zurückkam, war sofort wieder der alte Druck auf das Kaarster Tor da. Mit viel Glück und Geschick blieb der Kasten bis zum Ausgleich in 38. Minute sauber. Könning spielte zu seinem Kollegen Hahn, der einen Schuss durch Freund und Feind am Torhüter vorbei ins Tor lenken konnte. 2:2. Die Spannung war perfekt. Noch zwölf Minuten zu spielen.
40. Spielminute, Thimo Fabian Dietrich fängt einen Querpass ab und läuft alleine auf das Tor zu. Sein Schuss in die untere linke Ecke bringt die erneute Führung 3:2. Keine zwei Minuten später erhöht Christian von Berg sogar auf 4:2. Einen Pass seines Kapitäns Thimo Fabian Dietrich aus der Ecke zirkelte er ins obere Eck des Tores. Ist das Spiel schon gelaufen? Noch zweieinhalb Minuten sind zu spielen. Die Anfeuerungsrufe aus beiden Lagern sorgen für Stimmung. Als man sich schon fast sicher sein kann, gelingt den Ahausern durch Janik Priebe (Schellerhoff) 18 Sekunden vor Schluss noch ein Treffer.
Danach zählt man beim Kaarster Anhang die restliche Spielzeit laut mit. Nach der vollen Zeigerumdrehung ist es endlich soweit. Mit viel Herz und Kampfgeist wurde das Spiel im letzten Drittel umgebogen. Ahaus blieb ein fairer und sympathischer Gegner und stellte sich nach der Pokalüberreichung auch für ein gemeinsames Abschiedsfoto zur Verfügung. Eine Werbung für den Sport!
Die Trainercrew war nach dem Spiel erst einmal mental platt. Hatten sie doch viel Geduld mit dem Spielverlauf haben müssen. Nun blicken alle auf eine höchst erfolgreiche Saison zurück und drücken am Abend an gleicher Stelle den ersten Herren die Daumen.
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