IBKA kritisiert die Haltung deutscher Politiker zum Themenkomplex Kirche und Homosexualität
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Hagen (Deutschland), 14.04.2010 – Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) hat die Haltung deutscher Politiker zu Kirche und Homosexualität kritisiert. In der Fernsehsendung Anne Will bezeichnete Bischof Franz-Josef Overbeck am Sonntag Homosexualität als Sünde, die der Natur von Mann und Frau widerspreche. Daraufhin kritisierten Politiker aller Parteien diese Auffassung Overbecks und forderten eine Entschuldigung.
IBKA-Vorsitzende René Hartmann sagte hierzu: „Bischof Overbeck ist für seine herabsetzenden Äußerungen über Lesben und Schwule von Politikern zu Recht kritisiert worden. Diese Kritiker weigern sich aber zur Kenntnis zu nehmen, dass der Bischof lediglich die Grundsätze der Katholischen Kirche dargelegt hat.“ Hiervon könne sich jeder leicht überzeugen, der den Katechismus der katholischen Kirche zur Hand nimmt. „Die Katholische Kirche wertet gelebte Homosexualität in ihren Grundsatzdokumenten eindeutig als Sünde und kann sich dabei auf die Bibel berufen. Indem diese unbequemen Tatsachen ausgeblendet werden, möchte man eine Wunschprojektion von Kirche und ein selektives Weichzeichnerbild der Bibel aufrechterhalten. Auf diese Weise sollen praktische Konsequenzen aus den inakzeptablen Positionen der Kirche vermieden werden“ Als sinnvolleres Vorgehen empfahl Hartmann konkrete Schritte zur Trennung von Staat und Kirche.
Homosexualität wird von weiten Teilen des Christentums unter Berufung auf die Bibel abgelehnt. Kardinal Tarcisio Bertone stellte vor kurzem sogar eine Verbindung zwischen Pädophilie und Homosexualität her und bezeichnete Homosexualität damit als Ursache für Fälle von sexuellem Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche. In Staaten, deren Politik stark durch christliche Vorstellungen geprägt ist, wie bei einigen Ländern in Afrika oder Südamerika, ist Homosexualität häufig strafbar.