Hinweise für Vulkanismus auf dem Merkur entdeckt
Veröffentlicht: 08:42, 5. Jul. 2008 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
05.07.2008 – „Bislang hatten viele Forscher gedacht, dass der Planet Merkur dem Erdmond sehr ähnlich sei. Aber das stimmt nicht, der Planet ist ziemlich eigen“, sagt Jörn Helbert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Er ist einer der Autoren einer neuen Studie, die am 4. Juli im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlicht wurde und in die Erkenntnisse der jüngsten Annäherung der Raumsonde Messenger im Januar des Jahres einflossen. Die wichtigste Neuigkeit sind neue Hinweise auf Vulkanismus auf dem kleinsten und Sonnen-nächsten Planeten. Die Sonde näherte sich dem Planeten im Januar auf 200 Kilometer. Dabei wurden Aufnahmen in hoher Auflösung möglich, die den Schluss nahelegen, „dass viele Meteoritenkrater nachträglich mit Lava gefüllt wurden“, schreiben die Wissenschaftler. Das geschah vor drei Milliarden Jahren.
Auch ein zweites Novum beschäftigt die Wissenschaftler. Der Planet ist seit dieser Zeit beträchtlich geschrumpft. Dabei ist die Tatsache der Schrumpfung nicht neu, jedoch ihr Ausmaß. Seit der Entstehung des Planeten vor gut vier Milliarden Jahren ist er um zehn bis 15 Prozent geschrumpft. Als Ursache dieses Schrumpfungsprozesses wird eine Abkühlung des Planetenkerns vermutet, der etwa 60 Prozent der Planetenmasse ausmacht. Diese Abkühlung führte zu einer Verhärtung des vorwiegend aus Eisen bestehenden Kerns, wodurch sich das Magnetfeld des Planeten wesentlich verstärkte.
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Quellen
- news.bbc.co.uk: „Smallest planet shrinks in size“ (04.07.2008)
- tagesspiegel.de: „Der geschrumpfte Planet“ (04.07.2008)
- nasa.gov: „MESSENGER Settles Old Debates and Makes New Discoveries at Mercury“ (04.07.2008)