Heidelberg: An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg beginnen nun auch Dozenten zu protestieren

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Veröffentlicht: 21:53, 4. Jul. 2009 (CEST)
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Heidelberg (Deutschland), 04.07.2009 – Nachdem in den vergangenen Wochen Studierende der Pädagogischen Hochschule mehrfach auf die finanziellen Missstände ihrer Alma Mater aufmerksam gemacht haben, erhalten sie nun Unterstützung von ihren Dozenten. So gründeten 20 Lehrende einen "AK Protest", da ihnen (nach eigener Aussage) bewusst geworden sei, dass eine Aufrechterhaltung der Lehre im Wintersemester nicht möglich sei. So müssten im kommenden Semester 7.500 Stunden Unterrichtszeit wegen der Sparmaßnahmen entfallen - dass mehrere vakante Stellen nicht mehr besetzt würden und Lehraufträge nicht mehr vergeben werden dürfen, wurde bereits im Vorfeld bekannt. Auch die Öffnungszeiten von Lernwerkstätten und der Bibliothek würden gekürzt.

Die Fakultät für Kultur- und Geisteswissenschaften veröffentlichte ein internes Paper, worin unter Berufung auf den Kanzler Zahlen bekannt gegeben worden. So stünden der Hochschule bis Jahresende nur noch 270.000 Euro zur Verfügung - zum Vergleich: Die Telefon- und Portokosten der Anstalt belaufen sich auf rund 290.000 Euro. Rektor Austermann berichtet stattdessen, dass der Hochschule monatlich noch etwa 230.000 Euro zur Verfügung stünden. Ihm werfen die Dozenten vor, dass er gemeinsam mit dem Kanzler die Situation in der Öffentlichkeit schönreden wolle, da beide eine Mitschuld an der Misere hätten.

Als Protest werden von Studierenden und Dozenten unterschiedliche Aktionen geplant, darunter auch einen Boykott der Studiengebühren. In einer weiteren Vollversammlung wurden am 30. Juni die Mitglieder eines UstA gewählt, da sich der bestehende AstA nicht politisch äußern darf. Für aktuelle Informationen wurde auch eine Protesthomepage eingerichtet. Eine vordringliche Forderung der Studenten ist die Einsetzung eines externen Wirtschaftsprüfers.

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Quellen