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Hamas-Führer Hanija im Iran getötet

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Veröffentlicht: 22:09, 31. Jul. 2024 (CEST)
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Hamas-Führer Hanija im Iran getötet
Hamas macht Israel verantwortlich


Ismail Hanija (2022)

Hinweis: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde von einem Marschflugkörper berichtet. Später wurde öffentlich, dass es sich um eine im Voraus platzierte Bombe gehandelt hat.

Teheran (Iran), 31.07.2024 – Die palästinensische Terrororganisation Hamas gab am Mittwoch den Tod ihres politischen Führers Ismail Hanija bekannt. Er sei in seiner Residenz in der iranischen Hauptstadt Teheran zusammen mit einem Leibwächter bei einem Angriff durch einen Marschflugkörper ums Leben gekommen. Hanija war zuvor bei der Amtseinführung von Irans neuem Präsident Massud Peseschkian anwesend und hatte in diesem Rahmen auch den obersten Religionsführer Ali Chamenei getroffen.

Die militant-islamistische Hamas, die am 7. Oktober 2023 einen blutigen Angriff auf Israel gestartet hatte, machte Israel für die Tötung verantwortlich, auch das iranische Staatsfernsehen beschuldigte Israel. Von israelischer Seite gibt es aber keine Bestätigung. Regierungssprecher David Mencer ließ verlauten: „Wir kommentieren diesen speziellen Vorfall nicht.“ Die USA waren laut Außenminister Blinken nicht informiert.

Irans neu gewählter Präsident Massud Peseschkian kündigte Vergeltung für den Angriff auf iranischem Boden an, das geistliche Oberhaupt Ali Chamenei sagte, sein Land habe die Pflicht, die Ermordung Hanijas zu rächen. Palästinenserpräsident Abbas sprach von einer „äußerst gefährlichen Entwicklung“. Die Türkei warf Israel vor, es wolle den Gazakrieg in der Region ausweiten. Die russische Regierung sprach von einem „politischen Mord“, während Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock zu Besonnenheit aufrief.

Ismail Hanija war ab 2017 Chef der Terrormiliz Hamas und galt lange als eher gemäßigt. 2019 war er nach Katar ins Exil gegangen, von wo aus er die Terrororganisation weiterhin leitete. Er war einer der Hauptansprechpartner der israelischen Regierung bei Verhandlungen zu einem Abkommen zur Freilassung der Geiseln, die sich seit dem 7. Oktober in der Gewalt der Hamas und anderen palästinensischen Terrororganisationen befinden.

Die Tötung folgt einem Angriff Israels in Beirut, bei dem Fuad Schukr, ein ranghoher Kommandant der Hisbollah, getötet worden sein soll. Dem wiederum vorausgegangen war ein Angriff der Hisbollah in den Golanhöhen, bei dem mindestens 10 Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, ums Leben gekommen waren.

International wird eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel befürchtet.

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Quellen

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