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Guinea-Bissau: Präsident ermordet

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 22:42, 2. Mär. 2009 (CET)
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João Bernardo Vieira
Lage Guinea-Bissaus an der Westküste Afrikas

Bissau (Guinea-Bissau), 02.03.2009 – João Bernardo Vieira, der Präsident des kleinen westafrikanischen Landes Guinea-Bissau, ist tot. Portugiesische Medien berichteten, aufständische Soldaten hätten den Präsidenten auf der Flucht erschossen. Quelle der Information sind die Streitkräfte des Landes. Armee-Einheiten griffen demnach am Morgen den Präsidentenpalast an, dabei habe der Präsident versucht zu fliehen und sei dann erschossen worden. Ein Augenzeuge bestätigte gegenüber der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa, den Leichnam des Präsidenten in der Präsidentenresidenz gesehen zu haben. Die Militärführung machte in einer Erklärung meuternde Soldaten für den Angriff und die anschließende Ermordung Vieiras verantwortlich. Zugleich hieß es, es habe keinen Militärputsch gegeben. Das Militär habe die Situation unter Kontrolle. Das Nachrichtenportal n-tv.de geht jedoch von einem Putsch aus. Die Lage in Guinea-Bissau wird von Bewohnern der Hauptstadt als chaotisch beschrieben. Durch die Straßen zögen Plünderer.

Die heutige Bluttat steht möglicherweise im Zusammenhang mit einem anderen Mord. Am Sonntag war der Generalstabschef Batista Tagme Na Wai einem Mordanschlag durch eine Bombenexplosion zum Opfer gefallen. Politische Beobachter vermuten, dass ein Machtkampf zwischen rivalisierenden Kräften in dem Land den Hintergrund für die jüngsten Ereignisse bilden. Teile des Militärs machen den Präsidenten selbst für die Ermordnung des Generalstabschefs verantwortlich. Armeesprecher Zamura Induta, erklärte, Vieira sei einer der „Hauptverantwortlichen für den Tod von Tagme“. Die Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gruppierungen in dem Land dauern bereits seit einigen Jahren an. Hintergrund eines möglichen Machtkampfes könnte Medienberichten zufolge auch der Handel mit Kokain sein. Guinea-Bissau gilt als wichtiger Umschlagplatz für den Kokainschmuggel zwischen Südamerika und Europa. Dem Jahresbericht 2008 von amnesty international (ai) zufolge sind Angehörige der Streitkräfte in den Drogenhandel verwickelt.

Quellen