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Geiseldrama im Jemen

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Veröffentlicht: 18:20, 17. Jun. 2009 (CEST)
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Sanaa (Jemen) / Berlin (Deutschland), 17.06.2009 – Die Entführung von neun Ausländern im Norden des Jemen hat erste Todesopfer gefordert: Nach Angaben von Beamten in der nordwestlichen Provinz Saada wurden drei Frauen von den Geiselnehmern getötet. Bei dem Opfern handelt es sich um zwei deutsche Krankenschwestern und eine südkoreanische Lehrerin. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass sich unter den Toten zwei vermisste deutsche Frauen befinden“, bestätigte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstag. Sie wurden vermutlich mit Pistolen und Dolchen umgebracht. Die Leichen seien am Montag im Nuschur-Tal nahe der Ortschaft Akwan entdeckt worden.

Laut dem jemenitischen Innenministerium werden hinter der Tat die schiitischen Rebellengruppe Abdulmalik al-Houthi vermutet. Jedoch hieß es aus Rebellenkreisen, die Gruppe habe mit der Geiselnahme nicht zu tun. Auch eine Beteiligung des Terrornetzwerkes al-Qaida wird nicht ausgeschlossen. Im Auswärtigen Amt in Berlin sei ein Krisenstab eingerichtet worden, der in „engstem Kontakt“ mit den örtlichen Behörden stehe. Man sei intensiv um Aufklärung bemüht, erklärte ein Sprecher am Montag.

Die Gruppe von sieben Deutschen, einem britischen Ingenieur und einer südkoreanischen Lehrerin am Freitag von einem Ausflug nicht zurückgekehrt. Bei den Deutschen handelt es sich um ein Paar mit drei Kindern im Alter zwischen elf Monaten und vier Jahren sowie zwei Krankenschwestern, die im Auftrag der niederländische Hilfsorganisation Worldwide Services in einem staatlichen Krankenhaus der Stadt Saada beschäftigt waren. Im Jemen werden immer wieder Ausländer verschleppt. Einige Stämme versuchen, durch Geiselnahmen inhaftierte Angehörige freizupressen. Bisher gingen Entführungen für die Geiseln meist glimpflich aus.

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Quellen