Gazastreifen: Israelische Offensive trotz UN-Resolution
Veröffentlicht: 10:28, 10. Jan. 2009 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Gaza-Stadt (Gazastreifen), 10.01.2009 – Ungeachtet einer UN-Resolution ging die israelische Offensive auch am Freitag weiter. Nach längeren Beratungen hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Donnerstagabend einstimmig bei Enthaltung der Vereinigten Staaten eine Resolution verfasst, in der ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand gefordert wurde. Die weiteren Forderungen in der Resolution 1860: Unterbindung des Waffenschmuggels durch die UN-Mitgliedsstaaten, die Öffnung der Grenzen und die Sicherstellung des ungehinderten Zugangs zur Kriegsregion.
Die militärische Operation Israels wurde trotz der Forderung der Weltgemeinschaft fortgesetzt. Angegriffen wurden 30 Ziele im Gazastreifen. In dem Krisengebiet wurden zudem 23 tote Palästinenser gemeldet, womit sich die Gesamtzahl auf mindestens 777 Opfer erhöhte. Israel registrierte 30 Raketen der Hamas, die über dem Süden des Landes niedergingen.
Sowohl Israel als auch die Hamas, so wurde aus den Reaktionen deutlich, fühlen sich nicht an die Resolution gebunden. Stattdessen bereiten sich die israelischen Soldaten auf einen Häuserkampf vor. So stehe nach Auffassung von Beobachtern ein Eindringen in die Orte als Phase drei des Ablaufplans unmittelbar an. Strategisches Ziel ist die Philadelphi-Route. Dabei handelt es sich um den schmalen Landstreifen zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Dort liegt auch die geteilte Stadt Rafah, unter der sich schätzungsweise 300 Tunnel befinden. Diese unterirdischen Gänge werden von den Palästinensern unter anderem für den Waffenschmuggel genutzt.
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Quellen
- focus.de: „Offensive geht trotz UN-Resolution weiter“ (09.01.2009)
- rp-online.de: „In Gaza droht der Häuserkampf“ (09.01.2009)