Frankreich: Uranlösung an der AKW-Reinigungsanlage Tricastin ausgetreten
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Frankreich, 10.07.2008 – An der AKW-Reinigungsanlage Eurodif auf dem Gelände des Kernkraftwerks Tricastin sind am 8. Juli etwa 30 Kubikmeter radioaktive Uranlösung bei der Reinigung eines Kessels ausgetreten. Über einen Kanal soll ein Teil der Lösung in die angrenzenden Flüsse La Gaffière und L’Auzon gelangt sein. Die Strahlenbelastung soll in einem der Flüsse kurzzeitig erhöht gewesen sein. Ebenso soll die Kanalisation vom Auslaufen der Flüssigkeit betroffen gewesen sein. Das teilte die französische Atomaufsichtsbehörde (Autorité de sûreté nucléaire) mit. In drei Gemeinden wurde der Bevölkerung die Wasserentnahme und das Essen von Fischen verboten.
Während ersten Einschätzungen der Behörden zufolge die Gefahr für die Bevölkerung als gering eingestuft wurde, erklärte die Umweltschutzbewegung Sortir du nucléaire, es sei unmöglich, dass bei einem Anteil von zwölf Gramm Uran pro Liter – wie in den Berichten der französischen Atomaufsichtsbehörde geschätzt –, insgesamt also 360 Kilogramm Uran, keine Gesundheitsgefährdung bestehe. Die Strahlenbelastung überschreite die Grenzwerte für das Gesamtjahr um den Faktor 100.
Für den heutigen Donnerstag sind von der französischen Atomaufsichtsbehörde Untersuchungen des Vorfalls auf dem Kraftwerksgelände geplant, um die genauen Ursachen herauszufinden. Gleichzeitig soll erkundet werden, welche Maßnahmen der Betreiber ergriffen hat.
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Quellen
- asn.fr: „NOTE D'INFORMATION: Débordement d'effluents uranifères dans l'environnement à l'usine SOCATRI (Drôme)“ (08.07.2008)
- die-topnews.de: „Atom-Unfall in Frankreich: Uran-Lösung aus AKW ausgetreten“ (08.07.2008)
- sueddeutsche.de: „Uranunfall in Frankreich: Forscher warnen vor Strahlenbelastung“ (09.07.2008)