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Frankreich: Mehlangriff auf Präsidentschaftskandidat Hollande

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Veröffentlicht: 16:02, 2. Feb. 2012 (CET)
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Paris (Frankreich), 02.02.2012 – Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Paris wurde der französische sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande am Mittwoch Opfer eines Mehlangriffs: Während seiner Rede bei einer Veranstaltung der Abbé-Pierre-Stiftung bewarf ihn eine Frau mit Mehl. Obwohl sein Gesicht samt Brille sowie der Anzug mit Mehl getroffen wurden, reagierte Hollande zwar überrascht, aber äußerlich gefasst. Seine Leibwächter überwältigten die 45-Jährige und trugen sie von der Bühne.

Die Frau schrie in die Kameras, ihr sei eine Ungerechtigkeit widerfahren. Sie würde in ihrer Heimatstadt Lille von den Sozialisten mit dem Tod bedroht. Laut ihrem Blog sei sie als Lehrerin von ihren Vorgesetzten belästigt worden. Außerdem sei sie Opfer einer Diffamierungskampagne. Mehrfach hätte sie erfolglos Anzeige bei der Polizei erstattet. Der Blog enthält außerdem einen offenen Brief an Präsident Nicolas Sarkozy.

Die Abbé-Pierre-Stiftung präsentierte bei der Veranstaltung ihren Jahresbericht zur Wohnungsnot in Frankreich. Hollande unterschrieb den von der Stiftung geforderten „Sozialpakt“ zur Bekämpfung der Probleme. In Umfragen führt er vor Sarkozy, dem amtierenden Präsidenten. Nach der jüngsten Befragung des Meinungsforschungsinstituts OpinionWay würden 27,5 Prozent am 22. April 2012, dem ersten Wahltag, für den Sozialisten stimmen. Sarkozy lag mit 24 Prozent knapp dahinter.

Über Twitter schrieb der Präsidentschaftskandidat anlässlich des Vorfalls: „Ich freue mich, den Sozialpakt der Abbé-Pierre-Stiftung zu unterschreiben, trotz dieser isolierten Aktion, die ihren Autor nicht ehrt“ und später „Es gibt andere Wege, Unzufriedenheit zu zeigen. Ich bleibe immer offen für den Dialog“.

Währenddessen hat Hollandes Wahlkampfkonkurrent, der frühere französische Verteidigungsminister Jean-Pierre Chevènement, seine Kandidatur aufgegeben. Er habe nicht genug Geld für den Wahlkampf, sagte der 72-Jährige. Politisch wolle er weiterhin aktiv bleiben und seinen Anhängern eine Wahlempfehlung aussprechen.

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Quellen

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