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Flugzeugunglück in Südkorea: 179 von 181 Insassen tot

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Veröffentlicht: 23:44, 29. Dez. 2024 (CET)
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Flugzeugunglück in Südkorea: 179 von 181 Insassen tot
Nur zwei Besatzungsmitglieder haben überlebt


Die Unglücksmaschine (2022)

Muan (Südkorea), 29.12.2024 – Am Flughafen der südkoreanischen Stadt Muan ist eine aus Bangkok kommende Passagiermaschine bei der Landung gegen eine Betonmauer geprallt und explodiert. An Bord waren 181 Menschen, nur zwei Flugbegleiter haben überlebt. Den Absturz könnte eine Kollision mit Vögeln verursacht haben.

Als es auf dem internationalen Flughafen von Muan im Südwesten Südkoreas landen wollte, ist am Sonntagmorgen um kurz nach neun Uhr Ortszeit ein Passagierflugzeug der Billigfluggesellschaft Jeju Air verunglückt. Die Maschine vom Typ Boeing 737-800 schoss über das Ende der Landebahn hinaus, prallte dort frontal gegen eine Betonwand und ging in Flammen auf. Behörden zufolge war das Fahrwerk des Flugzeugs defekt, auf einem Video ist zu sehen, dass das Flugzeug ohne ausgefahrenes Fahrwerk über die Landebahn rutscht, Augenzeugen wollen zudem Feuer an einer Turbine gesehen haben.

An Bord waren 181 Menschen, davon 173 Passagiere aus Südkorea und zwei aus Thailand, sowie sechs Besatzungsmitglieder. Zu den Insassen soll auch eine Großfamilie mit zahlreichen Kindern gehören. Nach Abschluss der Rettungsarbeiten haben die Einsatzkräfte den Tod von 179 Menschen bestätigt. Damit ist das Unglück das schwerste weltweit seit dem Absturz einer Lion-Air-Maschine in Indonesien 2018 mit dem Tod von 189 Menschen und das schwerste in Südkorea seit 1997, als ein Flugzeug der Korean Airlines über der Pazifikinsel Guam abstürzte und mehr als 220 Menschen zu Tode kommen ließ.

Es konnten nur zwei Personen, eine 25-jährige Flugbegleiterin und ihr 22-jähriger Kollege, lebend geborgen werden. Die Feuerwehr hatte bereits nach der Rettung der beiden erklärt, die Chancen auf weitere Überlebende seien trotz der andauernden Arbeiten „gering“. Aufnahmen des Unglücksortes zeigen, dass nur das Leitwerk am hinteren Ende des Flugzeuges aus dem Trümmerhaufen herausragt, der Rest der Maschine ist offenbar völlig zerstört worden. Beide Überlebenden hielten sich im hinteren Teil der Passagierkabine auf. Das Feuer ist mittlerweile gelöscht.

Die Passagiere scheinen sich der Gefahr bewusst gewesen zu sein, so berichtet die Zeitung Chosun Ilbo von einem SMS-Verlauf, in dem ein Passagier berichtet, dass das Flugzeug wegen eines „Vogels im Flügel“ nicht landen könne. In seiner letzten Nachricht erkundigt er sich, ob er ein Testament anfertigen soll.

Verantwortlich für den Defekt könnte laut der Nachrichtenagentur Yonhap ein Vogelschlag gewesen sein, bei dem Vögel mit dem Fahrwerk kollidiert sind und dieses beschädigt hätten. Dem Verkehrsministerium zufolge wurden die Piloten zudem durch den Tower des Flughafens vor möglichem Vogelschlag gewarnt. Ein Augenzeuge will drei mal einen Knall gehört haben, der beim Einschlag von Vögeln entstanden sein soll.

Die Piloten wollten das Flugzeug nach einem ersten abgebrochenen Landeversuch offenbar notlanden, konnten die Geschwindigkeit am Boden aber nicht ausreichend reduzieren, sodass das Flugzeug mit der Mauer kollidierte.

Die Landebahn in Muan ist mit 2,8 Kilometern verhältnismäßig kurz. Dass dies den Unfall begünstigt hätte, bestreiten Vertreter des Flughafens jedoch. Experten schließen aber auch Fehler bei der Wartung der Maschine nicht aus. Der Hersteller Boeing muss zwar nicht einen weiteren schweren Unfall mit seinem Typ Boeing 737 MAX hinnehmen, der mittlerweile für technische Defekte berüchtigt ist, gab aber bekannt, mit der Airline in Verbindung zu sein und für die Untersuchungen zur Verfügung zu stehen.

(Ankermast)


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Quellen

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