Finanzbehörden und Klimaschützer warnen vor Bitcoins

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Veröffentlicht: 14:58, 29. Dez. 2017 (CET)
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Wechselkurs zwischen US-Dollar und Bitcoins bis 2019

Frankfurt am Main (Deutschland), 29.12.2017 – Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), hat Geldanleger vor der internationalen Bitcoin-Währung gewarnt. Es bestehe die Gefahr des Totalverlustes durch Kurs-Spekulationen. Vor Weihnachten war der Kurs innerhalb weniger Tage um fast 50 % gefallen, nachdem ein zunehmendes Interesse an der Börse zunächst für einen Anstieg seit Anfang des Jahres von 1.000 bis auf 20.000 Euro gesorgt hatte. Der Kursverlauf ist jedoch nicht ungewöhnlich: wenn viele Anleger wieder verkaufen, um Gewinne zu erzielen, kann der Preis schnell wieder fallen.

Bereits am 16. Dezember 2017 hatte auch der Chef der britischen Finanzaufsichtsbehörde auf das Risiko hingewiesen. Hinzu kommt, dass es zahlreiche derivative Finanzinstrumente gibt, die zusätzlich das Marktgeschehen beeinflussen. Dabei werden nicht die Bitcoins selbst gekauft, sondern oft nur Wetten auf den Preisverlauf abgeschlossen. Mit der realen Wirtschaft hat das zwar nichts zu tun, doch wird durch die dezentrale Verwaltung der Bitcoins in einem weltweiten Rechnernetzwerk und die exponentiell steigenden Rechenoperationen im Verhältnis sehr viel Energie verbraucht. Hochrechnungen haben ergeben, dass durch die Zunahme der Währungsspekulation und des damit verbundenen höheren Kohlendioxidausstoßes negative Auswirkungen auf das globale Klima zu befürchten sind. Somit haben Bitcoin-Spekulationen letztlich größere Auswirkungen als ursprünglich angenommen, und Klimaschützer warnen vor den Folgen.

Berichten zufolge spielt die Innere Mongolei dabei eine besondere Rolle. Hier gibt es zahlreiche Kohlekraftwerke, die mit billigem Strom die Computer der chinesischen Spekulanten beliefern. Einer Berechnung zufolge erzeugt jeder Bitcoin in der Inneren Mongolei 8 bis 13 Tonnen CO2.

Gibt es eine Gefahr für das Weltklima durch Bitcoins?


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Quellen[Bearbeiten]