Ex-Diktator „Baby Doc“ kehrt nach Haiti zurück
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Port-au-Prince (Haiti), 17.01.2011 – Haitis ehemaliger Diktator Jean-Claude Duvalier, genannt „Baby Doc“, ist am 16. Januar unerwartet nach 25 Jahren Exil nach Haiti zurückgekehrt. Während er von mehreren Dutzend Anhängern begeistert empfangen wurde, forderten Menschenrechtsgruppen, dass er wegen Menschenrechtsverletzungen vor Gericht gestellt werde.
Jean-Claude Duvalier trat in Haiti 1971 die Nachfolge seines Vaters François Duvalier, genannt „Papa Doc“, an, dessen Herrschaft schätzungsweise 30.000 Menschen zum Opfer fielen. „Baby Doc“ wurde für seinen luxuriösen Lebensstil bekannt, während die Mehrheit der Bevölkerung in Armut lebte. 1986 musste er in Folge von Hungeraufständen der Bevölkerung nach Frankreich fliehen.
Die Rückkehr von Duvalier ist überraschend, da der damalige Präsident René Préval noch 2007 erklärt hatte, Duvalier werde vor Gericht gestellt, wenn er nach Haiti zurückkehre. Es wird angenommen, dass ihn Finanzprobleme im französischen Exil und die gegenwärtige verworrene politische Lage in Haiti zur Rückkehr motivierten. Bei seiner Ankunft in Port-au-Prince erklärte Duvalier, er sei hier, um seinem Land zu helfen.
Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International forderte die Regierung von Haiti auf, Duvalier wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen. Während seiner Herrschaft sei es zu systematischer Folter gekommen und Hunderte von Menschen seien ermordet worden.
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Quellen
- www.focus.de: „Haiti: Jean-Claude „Baby Doc“ Duvalier zurückgekehrt“ (17.01.2011)
- www.welt.de: „Haitianer begrüßen ehemaligen Diktator mit Jubel“ (17.01.2011)
- amnesty.org: „Jean-Claude Duvalier must face justice for Haiti rights violations“ (Pressemitteilung; ) (17.01.2011)