Erneute Ausschreitungen nach Messerangriff in Southport

Veröffentlicht: 22:42, 3. Aug. 2024 (CEST)
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Erneute Ausschreitungen nach Messerangriff in Southport

Southport / Sunderland (Vereinigtes Königreich), 03.08.2024 – In Großbritannien kam nach dem Messerangriff Ende Juli in Southport in der Nacht auf Samstag nochmals zu weiteren Protesten. In Sunderland, wo der Gründer der rechtsradikalen English Defence League (EDL), Stephen Yaxley-Lennon, zu den Kundgebungen aufgerufen hatte, wurden Polizisten mit Gegenständen beworfen, Autos angezündet, Geschäfte geplündert, Menschen auf der Straße beschimpft. Auch Scheiben in der örtlichen Polizeistation wurden eingeschlagen und ein angrenzendes Büro angezündet. Acht Menschen wurden festgenommen und drei Polizisten in Folge der Proteste im Krankenhaus behandelt. Der britische Premierminister Keir Starmer kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Demonstranten an.

In der britischen Küstenstadt Southport, die nördlich von Liverpool liegt, war es am Montag bei einem Tanzkurs zu Liedern der US-Sängerin Taylor Swift zu einem Messerangriff gekommen. Ein 17-jähriger Mann drang dabei mit einem Messer bewaffnet in das Gebäude ein und griff die Kinder an. Die zwei anwesenden Tanzlehrer versuchten die Kinder zu schützen und wurden dabei ebenfalls schwer verletzt. Insgesamt starben drei Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren; die beiden Erwachsenen und acht weitere Kinder wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Täter wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen; sein Motiv ist immer noch unklar. Nationalisten werfen den britischen Behörden vor, die Identität des Täters zu verheimlichen. Anders als zeitweise in sozialen Medien verbreitet, handelt es sich laut der Polizei nicht um einen muslimischen Asylbewerber, sondern um einen gebürtigen Briten, dessen Eltern aus Ruanda stammen.

Für das Wochenende sind über das ganze Land verteilt weitere Demonstrationen geplant. Angesichts der auf den Kundgebungen kursierenden antimuslimischen Parolen erhöhten einige Moscheen ihre Sicherheitsmaßnahmen.

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