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Erblindeter Demonstrant erstattet Strafanzeige gegen Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech

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Veröffentlicht: 16:19, 6. Okt. 2010 (CEST)
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Stuttgart (Deutschland), 06.10.2010 – Dietrich Wagner, Demonstrant gegen das umstrittene Projekt Stuttgart 21, hat jüngst Strafanzeige gegen den baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech erstattet. Der 66-jährige Pensionär war unter den zahlreichen Teilnehmern der Anti-Stuttgart-21-Demonstrationen am 30. September und wollte dabei Jugendlichen gegen die von seiten der Polizei verübte Gewalt helfen. Dabei wurde er von einem Wasserwerfer direkt in beide Augen getroffen, die daraufhin zu bluten begannen. Das entsprechende Foto ging daraufhin durch sämtliche Medien. „Es fühlte sich an wie der Schlag von einem Riesenboxer“, so Wagner.

Der Chefarzt des Stuttgarter Katharinenhospitals stellte bei ihm „schwerste Augenverletzungen“ fest. Diese beinhalten unter anderem schwere Prellungsverletzungen, zerrissene Lider, gebrochenen Augenboden, eine mutmaßlich eingerissene Netzhaut und zerstörte Linsen. Momentan ist Wagner erblindet; es ist unklar, inwiefern sein Sehvermögen wieder hergestellt werden kann. Für diesen Fall wäre er auf Kunstlinsen angewiesen. Eigenen Angaben zufolge wisse er nicht, „wie man gegen die Stuttgarter Bevölkerung ein solches Inferno anrichten kann“.

Wagner ist jedoch nicht der einzige Aktivist, der bei dem Einsatz der Polizei schwere körperliche Schäden davontrug. Ein 22-jähriger, der ebenfalls vor Ort war, zog sich ein schweres Augen-Trauma zu. Nach Angaben eines Augenarztes müsse er intensiv ambulant behandelt werden. Ein dritter Demonstrant musste vorübergehend ebenfalls im Katharinenhospital aufgenommen werden, wurde jedoch inzwischen wieder entlassen.

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Quellen