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Emeritierter Papst Benedikt XVI. gestorben

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Veröffentlicht: 17:35, 31. Dez. 2022 (CET)
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Benedikt XVI. am 10. August 2019

Vatikanstadt, 31.12.2022 – Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. Er starb im Alter von 95 Jahren am Silvestermorgen um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Dies teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Vormittag mit.

Bereits am Mittwoch war berichtet worden, dass sich der Gesundheitszustand des 95-Jährigen zusehends verschlechtere. Der amtierende Papst Franziskus hatte bei seiner Generalaudienz mitgeteilt, dass sein Vorgänger „sehr krank“ sei und zum Gebet für ihn aufgerufen.

Nach seinem Tod wird Benedikt XVI. ab dem 2. Januar im Petersdom aufgebahrt, so dass dort Gläubige von ihm Abschied nehmen können. Details sollen nach Auskunft aus dem Vatikan noch bekanntgegeben werden. Zwar ist eigentlich im Vatikan detailreich geregelt, was zu tun ist, wenn ein Papst stirbt. Allerdings beziehen sich fast alle Vorschriften auf den Fall, dass es sich um einen amtierenden Papst gehandelt hat. Benedikt XVI. war der erste Papst nach mehr als 700 Jahren, der von seinem Amt zurückgetreten war.

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos hatte Benedikt XVI. schon im Jahr 2020 angegeben, dass er in der Krypta des Petersdoms beigesetzt werden wolle. Dies soll er in den letzten Tagen noch einmal bekräftigt haben. Als genauen Platz wählte er die Stelle in der Papstgruft, an der Johannes Paul II. lag, bevor dessen sterbliche Überreste nach seiner Seligsprechung 2011 in eine Kapelle im rechten Seitenschiff der Peters-Basilika gebracht wurden.

Joseph Alois Ratzinger, wie der ehemalige Papst vor seiner Wahl hieß, war am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden. Benedikt XVI. war der erste deutsche Papst seit etwa 480 Jahren. Geboren worden war er am 16. April 1927 im oberbayerischen Marktl am Inn. Schon vor seinem Pontifikat hatte er als Präfekt der Glaubenskongregation in Rom mehr als 20 Jahre Kirchengeschichte geschrieben. Seine strenge Haltung zu Themen wie Geburtenkontrolle, Abtreibung oder Zölibat lehnten zahlreiche Gläubige, insbesondere in Europa, ab. In anderen Teilen der katholischen Weltkirche, etwa in Ländern Afrikas und Lateinamerikas, erfuhr die konservative Linie dagegen Unterstützung. Obwohl er nach seinem Rücktritt „für die Welt verborgen“ bleiben wollte, gab er Schriften zu heiklen Themen wie Zölibat und Missbrauch heraus, die den Eindruck hinterließen, dass er mit dem Kurs seines Nachfolgers Franziskus wohl zumindest in Teilen nicht einverstanden war. Noch 2022 wurde über seinen Umgang mit Missbrauchsfällen in der Zeit als Erzbischof von München und Freising (in der Zeit von 1977 bis 1982) in den Medien berichtet. Ein vom Münchener Erzbistum in Auftrag gegebenes Missbrauchsgutachten warf ihm Fehlverhalten in vier Fällen vor. Benedikt XVI. entschuldigte sich daraufhin in einem öffentlichen Brief vom 6. Februar 2022 bei allen Opfern sexuellen Missbrauchs.

In der letzten Zeit nahm Benedikt XVI. keine öffentlichen Auftritte mehr wahr. Seinen 90. Geburtstag hatte er 2017 noch einmal mit einer Delegation aus der bayerischen Heimat gefeiert. Danach empfing er nur noch selten Besuch im Kloster Mater Ecclesiae, wo er seit seinem Rückzug vom Papstamt lebte.


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Quellen

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