Elf Jahre nach Kōbe: Zweifel an Erdbeben-Sicherheit

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Artikelstatus: Fertig 19:33, 18. Jan. 2006 (CET)
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Erdbebengedächtnispark in Kōbe mit bewusst nicht behobenen Schäden

Kōbe (Japan), 18.01.2006 – Am 17. Januar 1995 traf ein Beben der Stärke 7,3 die japanische Stadt Kōbe und forderte über 6.400 Menschenleben, rund 100.000 Gebäude wurden zerstört und rund 400.000 weitere beschädigt. Gestern kamen im Higashi-Park 46.000 Menschen zusammen und schrieben mit rund 6.500 Kerzen „1 17“ (für den 17. Januar). Um 05:46 Uhr JST legten sie eine Schweigeminute ein. Genau um diese Zeit hatte die Erde elf Jahre zuvor gebebt.

Der Jahrestag fällt in eine Zeit, in der nach einem Bauskandal das Vertrauen in die Erdbeben-Sicherheit von Gebäuden gestört ist. Im vergangenen November war entdeckt worden, dass mehr als 90 Hotels und Wohnblocks nicht den Bauvorschriften entsprachen. Die vom Staat für die Bauaufsicht eingesetzten Privatfirmen hatten dies bei ihren Kontrollen nicht bemerkt (Wikinews berichtete). Das System geriet daraufhin in die Kritik.

Im ganzen Land gab es zum Jahrestag Katastrophenübungen, um auf das nächste Beben vorbereitet zu sein. Japan zählt zu den erdbebengefährdetsten Regionen der Welt. Ein Beben wie 1995 in Kobe könne in Tōkyō über eine Billiarde US-Dollar Schaden verursachen und 11.000 Menschen das Leben kosten, schätzte die Regierung der Tōkyō-Metropolregion im vergangenen Jahr.

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Quellen