Eilantrag gegen Experimente am Large Hadron Collider zurückgewiesen
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Straßburg (Frankreich), 31.08.2008 – Der Eilantrag gegen das am CERN am 10. September 2008 beginnende erste Experiment am Large Hadron Collider (kurz: LHC), dem weltgrößten und stärksten Teilchenbeschleuniger, wurde vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im französischen Straßburg am Freitag abgewiesen. Einige Wissenschaftler befürchten, dass bei dem Experiment kleine schwarze Löcher entstehen könnten, die sich zunehmend vergrößern und letztendlich die gesamte Welt verschlingen könnten.
Die Wissenschaftler am Europäischen Teilchenforschungszentrum CERN versicherten allerdings, dass das Experiment völlig ungefährlich sei. Auch die Deutsche Kommission für Elementarteilchenphysik versicherte dies. Beide argumentierten, dass die am LHC zur Durchführung anstehenden Vorgänge millionenfach im Weltall vorkommen würden. „Wir wissen z.B., dass in jeder Sekunde ungefähr 100.000 Protonen der LHC-Energie (und höher) als Teil der natürlichen kosmischen Strahlung auf die Erde einfallen und ‚Mini Schwarze Löcher’ produzieren könnten. Wären diese Mini Schwarzen Löcher gefährlich, würde die Erde eventuell gar nicht mehr existieren.“
Der Eilantrag wurde zwar abgelehnt, die Zulässigkeit der Klage wird allerdings noch geprüft, ebenso wie die Frage, ob von dem Experiment eine Gefahr für das Recht auf Leben ausgehe. Wenn die Klage zugelassen wird, dürfte sich der Prozess über Jahre hinausziehen.
Da sie die Experimente am CERN für eine Gefahr für die gesamte Menschheit halten, hat sich eine Gruppe, darunter auch der Chaosforscher Otto Rössler, formiert. Sie haben gemeinsam den Eilantrag eingereicht und wollten damit erreichen, dass keine weiteren Experimente durchgeführt werden dürfen, solange die „zahlreichen, wissenschaftlich aufgeworfenen und wesentlich noch offenen Fragen (nicht geklärt sind), die sich um nichts Geringeres als um die existentielle Gefährdung unseres Planeten durch ein gigantisches und unzureichend geprüftes Hochenergieexperiment drehen.“ Die Gruppe fürchtet, dass auch ohne gezielte Erschaffung von schwarzen Löchern diese jederzeit bei Experimenten mit dem LHC entstehen können, also jederzeit ab September 2008.
Markus Goritschnig, Beteiligter an dem Eilantrag, geht laut SPIEGEL ONLINE von einer Verschwörungstheorie aus, laut der es viele Gegner der Experimente auch am CERN gäbe, die sich aber aus einem Gruppenzwang heraus nicht trauen würden, etwas gegen die Experimente zu unternehmen. So sei angeblich auch ein renommierter Physiker gegen die Experimente, Namen nennen wollte Goritschnig allerdings nicht.
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Quellen
- spiegel.de: „Experiment in Genf: Gericht weist Eilantrag gegen Superbeschleuniger ab“ (29.08.2008 (aufgerufen am 31.08.2008 um 03:37))
- heise.de: „Keine Angst vor dem Weltuntergang: Gericht weist Eilantrag gegen LHC zurück“ (31.08.2008 (aufgerufen um 03:38))