Drei Bundeswehr-Soldaten bei Kampfhandlungen in Afghanistan getötet
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Kunduz (Afghanistan), 04.04.2010 – In Afghanistan sind am Karfreitag, dem 2. April 2010 um 19:21 Uhr Ortszeit (16:51 Uhr MESZ) drei Soldaten der Bundeswehr bei Kämpfen mit den Taliban ums Leben gekommen, weitere acht wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Zu dem Zwischenfall kam es, als eine Patrouille im Distrikt Char Darah, Kunduz-Stadt, auf der Suche nach Sprengstofffallen war. Es folgte ein Angriff von mutmaßlich 200 Taliban-Kämpfern, die sich zuvor in Wohnhäusern versteckt hätten. Schließlich fuhr eines der Bundeswehrfahrzeuge über eine Sprengladung. Mit dem Tod der drei Soldaten erhöht sich der Zahl der im Afghanistan-Krieg gefallenen Bundeswehr-Angehörigen auf 39.
Noch kurz vor dem Zwischenfall übte Präses Nikolaus Schneider, der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kritik am Einsatz im Hindukusch. „Der Konflikt in Afghanistan ist aus dem Ruder gelaufen“, wird er vom Hamburger Abendblatt zitiert. Während die Linken den sofortigen Abzug der Soldaten forderten, wiesen die Grünen auf die Notwendigkeit einer Stabilisierungs- und Abzugskampagne hin. Sowohl Vertreter der Regierung als auch der Opposition zeigten sich betroffen von dem Zwischenfall.
Inzwischen wurde bekannt, dass im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen die Bundeswehr fünf Angehörige der Afghanischen Nationalarmee erschossen haben. Die afghanischen Soldaten waren in zwei nicht gekennzeichneten Zivilfahrzeug auf einen Trupp der Bundeswehr zugefahren und haben nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam trotz „durchgeführter Sicherheits- und Identifizierungsverfaren“ nicht gestoppt. Daraufhin habe ein Schützenpanzer vom Typ Marder das Feuer eröffnet.