Diplomaten: Treffen mit inhaftiertem Deniz Yücel

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Veröffentlicht: 14:00, 8. Apr. 2017 (CEST)
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Diplomaten: Treffen mit inhaftiertem Deniz Yücel
Auch wenn ich weiterhin in Isolationshaft gehalten werde und auch wenn das faktische Briefverbot fortbesteht, dringt die vielfältige Unterstützung, die Sie mir und meinen in der Türkei inhaftierten Kollegen zukommen lassen, bis hierher durch. Dafür meinen großen, herzlichen Dank!
Diplomaten: Treffen mit inhaftiertem Deniz Yücel

– Deniz Yücel - In der Türkei inhaftierter deutsch-türkischer Journalist und Publizist

Deniz Yücel (Archivbild)

Istanbul (Türkei) / Berlin (Deutschland), 08.04.2017 – Dem seit Mitte Februar inhaftierte deutsch-türkische Journalist und „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel wird Volksverhetzung und Terrorpropaganda für die verbotene Arbeiterpartei (PKK) vorgeworfen. Nach 13 Tagen in Gewahrsam der türkischen Polizei, wurde er in den Gefängniskomplex Silivri für eine Haftstrafe von unbekannter Dauer verlegt. Das Gefängnis das aus mehreren Haftanstalten besteht wird von dem regierungskritischen Journalist Can Dündar als Internierungslager für Erdogan-Gegner bezeichnet. Es befindet sich 80 Kilometer westlich von Istanbul. Offiziell wird der Komplex der „Campus der Strafvollzugsanstalten Silivri“ genannt. Er soll ein Kapazität von 10.000 bis 13.000 Insassen haben.

Generalkonsul Georg Birgelen durfte den Gefangenen Journalist besuchen. Vorausgegangen war ein wochenlanges diplomatisches Ringen mit türkischen Regierungsvertretern. Staatsminister Michael Roth aus dem Auswärtigen Amt berichtete über den Besuch. Yücel gehe es gesundheitlich gut, er leide aber sehr unter der Einzelhaft. Er äußerte die Erwartung, dass eine konsularische Betreuung umfänglich gewährleistet wird und sagte, man werde sich weiterhin für die die Freilassung von Yücel einsetzen. Nach Ansicht des Chefredakteurs der „Welt“-Zeitung, Ulf Poschardt, sei der Besuch aus psychologischer Sicht wichtig gewesen. Poschardt hoffe nach dem Verfassungsreferendum in der Türkei am 16. April 2017 auf eine Stärkung von pragmatischen und vernünftigen Lösungen, um ein schnelles, zügiges und faires rechtsstaatliches Verfahren einzuleiten.

Die Zeitschrift „Die Welt“ veröffentlichte eine Botschaft des Häftlings: „Auch wenn ich weiterhin in Isolationshaft gehalten werde und auch wenn das faktische Briefverbot fortbesteht, dringt die vielfältige Unterstützung, die Sie mir und meinen in der Türkei inhaftierten Kollegen zukommen lassen, bis hierher durch. Dafür meinen großen, herzlichen Dank!“ Diese war mündlich durch seine Anwälte übermittelt worden.


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