Zum Inhalt springen

Detroit: Eine Stadt stirbt den Auto-Tod

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 11:11, 19. Dez. 2008 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.
Der Booktower in Detroit

Detroit (Vereinigten Staaten), 19.12.2008 – Erschreckende und dramatische Zahlen und Fakten vermelden die Medien aus der so genannten Auto-Stadt Detroit. Laut einem Bericht, den Focus Online verbreitet, leben zurzeit 18.000 Obdachlose in der Stadt, mit steigender Tendenz. Jeder zehnte Hausbesitzer ist von der Zwangsvollstreckung bedroht, womit der Wert weit über dem Durchschnitt der Vereinigten Staaten liegt. Und nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt, so schreibt der Journalist, seien ganze Straßenblocks verwüstet.

Und das sind nicht die einzigen Probleme, mit denen die Stadt der „Großen Drei“, wie die Automobilhersteller General Motors, Chrysler und Ford genannt werden, zu kämpfen haben. Es gibt Rassenprobleme, auch nach der Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten. Weiße, die der Mittelschicht angehören, zogen in die Vororte, im Zentrum blieben die Schwarzen zurück. Das führte somit zu einer Art künstlichen Rassentrennung.

Die volle Aufrechterhaltung der öffentlichen Verwaltung macht ebenfalls Probleme. Subventionen des Staats könnten verloren gehen, da die Schülerzahl keine 100.000 mehr beträgt. Das Haushaltsdefizit beträgt 125 Millionen US-Dollar.

In einem Artikel der Netzeitung steht wörtlich folgende Beschreibung der Szenerie: „4000 leeren Bauten - verlassen, verbrettert, vermauert. Straßenschilder rosten. Auf Bürgersteigen wächst Gras, wilde Hunde streunen“. Der Rückgang der Einwohnerzahl ist tatsächlich dramatisch, jedoch nicht erst seit der Finanzkrise. Waren es im Jahr 1950 noch 1,85 Millionen Einwohner, leben heute keine Millionen Menschen mehr in der Stadt. 200.000 Bewohner sind unmittelbar bei einem der drei Automobilhersteller und deren Zulieferer beschäftigt.

Aber es gibt auch Versuche, die Stadt am Leben zu erhalten. So wurden neue Vergnügungsmöglichkeiten wie ein Spielcasino errichtet und neue Sportstätten gebaut. Angelockt werden soll auch die Künstlerszene.

Themenverwandte Artikel

Quellen