Dänemark: Terrorverdächtige dem Haftrichter vorgeführt

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 20:24, 30. Dez. 2010 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Glostrup (Dänemark), 30.12.2010 – Drei der gestern festgenommenen Männer, die verdächtig sind, einen Terroranschlag auf die dänische Zeitung Jyllands-Posten geplant zu haben, wurden heute dem Haftrichter vorgeführt. Ihnen wird nach Auskunft der Staatsanwaltschaft „Terrorismus“ und „Verstoß gegen das Waffengesetz“ vorgeworfen. Alle drei Beschuldigten wiesen die Anschuldigungen zurück.

Nach Aussage des Leiters des dänischen Geheimdienstes (PET), Jakob Scharf, waren bei den Verdächtigen gestern ein automatisches Gewehr, eine 9-Millimeter-Pistole sowie mehr als 100 Schuss Munition sichergestellt worden.

Die drei Verdächtigen lebten in Schweden und waren gestern bei der Einreise nach Dänemark festgenommen worden. Einer von ihnen ist in Tunesien, ein anderer im Irak geboren. Der dritte ist schwedischer Staatsbürger mit unbekanntem ethnischen Hintergrund.

Ein Richter in dem Kopenhagener Vorort Glostrup ordnete zunächst eine vierwöchige Untersuchungshaft für die drei Männer an, die ersten zwei Wochen sollen in Einzelhaft verbracht werden. Der vierte Verdächtige, ein irakischer Asylbewerber, wurde vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt, da für eine Festnahme keine ausreichenden Haftgründe vorlagen. Der 26-jährige Mann bleibt jedoch unter Polizeibeobachtung.

Es gab noch einen fünften Verdächtigen, der jedoch nicht in Dänemark, sondern in Stockholm (Schweden) festgenommen worden war. Es handelt sich dabei um einen 37-jährigen Schweden tunesischer Herkunft. Dieser wurde im Laufe des Tages in Schweden einem Haftrichter vorgeführt. Der Richter ordnete in diesem Fall eine zweiwöchige Untersuchungshaft an. Ihm werden die „Vorbereitung terroristischer Verbrechen“ zur Last gelegt.

Die dänische Zeitung Jyllands-Posten hatte im September 2005 Karikaturen mit Darstellungen des Propheten Mohammed veröffentlicht. Dies hatte weltweit den Protest vieler Muslime hervorgerufen.

Themenverwandte Artikel

Quellen