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Chef der UN-Blauhelmgruppe „MINUSTAH“ beging vermutlich Selbstmord

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Artikelstatus: Fertig 17:09, 10. Jan. 2006 (CET)
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Urano Teixeira da Matta Bacellar im September 2005, Aufnahme von Marcello Casal Jr (Agência Brasil)

Port-au-Prince (Haiti), 10.01.2006 – Der brasilianische Kommandeur der MINUSTAH, Urano Teixeira da Matta Bacellar, hat vermutlich Selbstmord begangen. Die MINUSTAH ist die UN-Friedenstruppe in Haiti.

Bacellar wurde am Samstagmorgen, den 7. Januar auf dem Balkon eines Hotelzimmers der Stadt Port-au-Prince aufgefunden. Die Leiche wies eine Schusswunde im Hals auf. In der Hand des Toten wurde nach Angaben eines Zeugen eine Pistole gefunden.

Die endgültige Todesart konnte am darauf folgenden Tag nicht abschließend geklärt werden. Spekulationen traten an die Öffentlichkeit. So gab der brasilianische Botschafter auf Haiti bekannt, dass ein Selbstmord nicht ausgeschlossen werden könne. Er könne ihn aber auch nicht bestätigen. Ebenso sei ein tragischer Unfall in Betracht zu ziehen. Die MINUSTAH hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen. Bereits am Wochenende ist dazu eine brasilianische Abordnung in Port-au-Prince eingetroffen. Am Montag wird für Bacellar auf dem Flughafen in Port-au-Prince eine Messe abgehalten. Anschließend wird der Tote nach Brasilien geflogen.

Bis zur Ernennung eines Nachfolgers für Bacellar übernimmt sein bisheriger Stellvertreter, der Chilene Eduardo Aldunate Herman, die Herrschaft über die 9.000 Mann-starke Blauhelmtruppe.

Der Uno-Generalssekretär Kofi Annan zeigte sich über den Tod Bacellars „schockiert und betrübt“. Der Verstorbene genoss hohes Ansehen in UN-Kreisen. Erst Ende August 2005 hatte Baellar das Kommando der Truppe übernommen. Die Sicherheitslage in der Stadt verbesserte sich darauf hin entscheidend, hatte sich aber in letzter Zeit wieder zugespitzt. Am 7. Februar 2006 sind in Haiti Präsidentenwahlen geplant. Sie wurden bisher bereits mehrfach verschoben. Die MINUSTAH soll die Kontrolle über den Wahlablauf durchführen. Den Wahltermin im Februar hat der UN-Sicherheitesrat eingefordert. Ursprünglich hätte die Wahl am 8. Januar unter dem Schutz der MINUSTAH abgehalten werden sollen. Doch aufgrund organisatorischer Probleme musste sie verschoben werden.

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Quellen