Chaos durch Eisregen in Neuengland
Veröffentlicht: 20:36, 16. Dez. 2008 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Albany (Vereinigte Staaten), 16.12.2008 – Ein Wintersturm mit Eisregen hat in den US-Bundesstaaten Neuenglands zu einem Chaos geführt. Die Eisschicht war örtlich mehr als zwei Zentimeter dick. Bäume brachen durch die Last der vereisten Äste zusammen und zerstörten so Stromleitungen. Hunderte von Straßen wurden durch umgestürzte Bäume, herabgefallene Äste und herunterhängende Stromkabel blockiert. Mindestens eine Million Haushalte in New York, Massachusetts, Maine und New Hampshire seien ohne Strom gewesen, berichtete der Boston Globe. Betroffen waren auch der Norden Ohios, Teile Pennsylvania und Vermont.
Auf Verlangen der Gouverneure Deval Patrick und John Lynch erklärte US-Präsident George W. Bush für neun Countys in Massachusetts sowie für New Hampshire den Notstand, was die Freigabe von Bundesmitteln ermöglichte. Allgemein wird das Wettereignis mit einem Eissturm von 1998 verglichen; allerdings war damals ein wesentlich kleineres Gebiet betroffen.
Durch den Eissturm wurden mindestens vier Personen getötet. Ein Mann in New Hampshire und ein Ehepaar in New York starben an Kohlenmonoxydvergiftungen, die durch dieselgetriebene Generatoren verursacht wurden. In Massachusetts wurde ein Angehöriger des öffentlichen Dienstes ertrunken aus einem Stausee geborgen. Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, von herunterhängenden Stromleitungen Abstand zu halten, da diese eine tödliche Gefahr darstellten.
Nach Augenzeugenberichten brachte der Eissturm Bäume mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern und mehr zum Brechen wie Streichhölzer; auch Telegrafenmasten hielten nicht stand. Viele geparkte Autos wurden durch abgebrochene Äste und Bäume beschädigt sowie Oberleitungen und Signale des Eisenbahnnetzes in Mitleidenschaft gezogen.
In der Region fielen innerhalb von sieben Tagen teilweise mehr als 100 Millimeter Niederschlag. Die Ausnahmesituation wurde durch das Zusammentreffen einer Kaltfront mit einem Tiefdruckgebiet hervorgerufen, das über Neuengland stationär wurde; einige Flüsse führen deswegen Hochwasser.
Quellen
- afp.google.com: „Eisregen führt im Nordosten der USA zu Stromausfällen“ (13.12.2008)
- boston.com: „Ice storm paralyzes parts of New England“ (13.12.2008)
- zeit.de: „Eisregen legt Nordosten der USA lahm“ (14.12.2008)
- ap.google.com: „More power loss possible in ice-ravaged Northeast“ (14.12.2008)
- msnbc.msn.com: „More outages for ice-ravaged“ (14.12.2008)
- afp.google.com: „Ice storm leaves one million without power in US northeast“ (15.12.2008)