Bundesanwaltschaft: Al-Qaida-Verdächtige hatten Terroranschlag in Deutschland geplant
Veröffentlicht: 21:12, 30. Apr. 2011 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Karlsruhe (Deutschland), 30.04.2011 – Die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe gab heute weitere Einzelheiten zu den gestern festgenommenen mutmaßlichen Angehörigen einer terroristischen Vereinigung bekannt. Demnach handelt es sich bei den gestern in Bochum und Düsseldorf festgenommenen drei Männern im Alter zwischen 19 und 31 Jahren um einen marokkanischen Staatsangehörigen, einen Deutsch-Marokkaner und einen Deutsch-Iraner. Alle drei sind „dringend verdächtig, als Mitglieder der ausländischen terroristischen Vereinigung Al Qaida einen Terroranschlag in Deutschland geplant zu haben“, erklärte die Behörde.
Einer der Beschuldigten (Abdeladim El-K.) soll sich zu einer Ausbildung in einem Lager der al-Qaida aufgehalten haben. Die Bundesanwaltschaft hält es für wahrscheinlich, dass der Mann in diesem Lager dazu ausgebildet wurde, „Sprengstoff- und Schusswaffenanschläge in europäischen Ländern zu begehen“. Jamil S., der Deutsch-Marokkaner gilt als zuständig für die Finanzierung der Anschlagsvorbereitung. Außerdem gehörte zu seinen Aufgaben, falsche Ausweispapiere zu beschaffen. Der jüngste Angehörige der Gruppe, der Deutsch-Iraner Amid C. war für die konspirative Kommunikation zwischen den Beschuldigten verantwortlich, die auf verschlüsseltem Wege erfolgte.
Konkrete Anschlagsvorbereitungen begannen im Dezember 2010. Via Internet besorgten sich die Beschuldigten Anleitungen zum Bau von Bomben und kundschafteten die Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Gebäuden, Flughäfen und Bahnhöfen aus. In einer Düsseldorfer Wohnungen hatten die Verdächtigen zuletzt versucht aus Grillanzündern Hexamin herzustellen, das in Verbindung mit Wasserstoffperoxid und Zitronensäure den Sprengstoff für einen Zünder bilden sollte. Daraufhin griff das Bundeskriminalamt (BKA) offenbar zu.
Vor dem gestern erfolgten Zugriff waren die Verdächtigen sechs Monate lang rund um die Uhr observiert worden. Das BKA führt die Ermittlungen weiter. BKA-Präsident Jörg Ziercke sagte bezüglich der Sicherheitslage in Deutschland: „Wir können keine Entwarnung für Deutschland geben und müssen weiter mit Anschlägen islamistischer Terroristen rechnen.“