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Atommüll aus Dresden-Rossendorf nach Russland ausgeflogen

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Artikelstatus: Fertig 23:22, 18. Dez. 2006 (CET)
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Dresden (Deutschland) / Podolsk (Russland), 18.12.2006 – 300 Kilogramm hochangereichertes Uran aus dem ehemaligen Forschungszentrum Dresden-Rossendorf wurden heute Morgen gegen acht Uhr aufgrund einer internationalen Vereinbarung nach Russland transportiert. Der Transport erfolgte auf dem Luftweg mit einer russischen Frachtmaschine vom Typ Iljuschin. Bei dem Straßentransport zum Flughafen Dresden, der um 2:40 Uhr begann, kam es dabei zu leichten Behinderungen durch protestierende Atomkraftgegner.

Der Transport der 18 Behälter nichtbestrahlten Urans wurde aufgrund einer Genehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) vom 1. Dezember durchgeführt. Der Prüfung lagen Bestimmungen des deutschen Atomgesetzes sowie des „Russian Resarch Reactor Fuel Return-Programms“ (RRRFR) zugrunde. Gegenstand der Prüfung waren vor allem Sicherheitsbestimmungen, die eine Gefährdung der Bevölkerung selbst im Falle eines Flugzeugabsturzes ausschließen sollen. Dieses Programm wird unter der Oberaufsicht der IAEA durchgeführt und dient der Rückführung nuklearen Materials, das der damaligen DDR für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt worden war. Der Reaktor Rossendorf war 1957 ans Netz gegangen und nach der Wende, im Jahr 1991, abgeschaltet worden.

Zielort des Atommülltransports ist die Wiederaufarbeitungsanlage Luch in Podolsk bei Moskau. Dort sollen daraus neue Brennstäbe hergestellt werden. Der Transport zu einem Preis von etwa einer Million Euro wurde von der Firma Nuclear Cargo + Service GmbH (NCS) mit Sitz im hessischen Rodenbach durchgeführt. Eine weitere Lagerung des radioaktiven Materials im Forschungszentraum Dresden-Rossendorf hätte erhebliche kostenintensive Umrüstungen zur Bewältigung der technischen Herausforderungen einer solchen Lagerung erforderlich gemacht.

Der Bundesverband der Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg hatten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem offenen Brief vom Sonntag dazu aufgefordert, den Atomtransport zu stoppen. Die Risiken des Atommülltransports auf dem Luftweg seien nicht kalkulierbar, überdies bestehe keine Möglichkeit die weitere Verwendung des Materials in Russland zu kontrollieren. Eine Dresdner Anti-Kernkraft-Initiative namens „Kein Uran nach Russland“ hatte am Sonntag angekündigt, den Transport mit 50 bis 100 Teilnehmern zu stören.

Eine Blockade der Strecke zwischen der Anlage in Dresden-Rossendorf und dem Flughafen Dresden führte in der Nacht kurzfristig zu einer Unterbrechung des Transports, der dann über eine Umleitungsstrecke geführt werden musste. Die Personalien der Blockierer wurden von der Polizei festgestellt.

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Quellen