Anschlag auf Magdeburger Weihachtsmarkt – Lage noch unklar

Veröffentlicht: 00:14, 21. Dez. 2024 (CET)
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Anschlag auf Magdeburger Weihachtsmarkt – Lage noch unklar

Magdeburg (Deutschland), 20.12.2024 – Mindestens zwei Tote und mehrere Dutzend Verletzte sind die Folge eines Anschlages auf einen Weihnachtsmarkt in der Magdeburger Innenstadt am Abend des 20. Dezembers. Ein Mann ist offenbar mit einem schwarzen BMW durch Gänge des Weihnachtsmarktes gefahren. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen. Die Universitätsklinik in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts bereitet sich auf eine Massenanfall Verletzter vor. Rettungshubschrauber wurden zusammengezogen und sind im Einsatz. Nach Angaben der Rettungsdienste gegenüber Agence France-Presse (AFP) wurden bis zu 80 Menschen verletzt. Nach Angaben des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) gegenüber dem MDR wurden mindestens zwei Personen getötet. Dabei handelt es sich um eine erwachsene Person und ein Kleinkind. Es sei nicht auszuschließen, dass die Zahl der Toten noch steige. Haseloff bestätigte Angaben über den Täter. Bei dem Mann handelt es sich um einen 50-jährigen Einzeltäter aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland ist und in Bernburg, ca. 20 km südlich von Magdeburg, als Arzt arbeitet. Er besitzt eine permanente Niederlassungserlaubnis.

Auf in sozialen Medien geteilten Handyvideos sind zahlreiche Einsatzfahrzeuge zu sehen. Andere Handyvideos zeigen den Hergang. Demnach bog das Fahrzeug gegen 19:04 Uhr auf den Alten Markt ein, durchbrach Absperrungen und fuhr dann scheinbar ungebremst durch die Menschenmenge. Der Nachrichtensender „Welt“ meldete, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen Mietwagen handeln soll. Ein Internetvideo soll die Festnahme des Täters zeigen. Die Authentizität der Aufnahme ist unbestätigt, zeige aber die Szenerie auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Zwei Stunden nach dem Anschlag meldete die Deutsche Presse-Agentur (DPA) unter Berufung auf die Universitätsklinik in Magdeburg, dass bislang zehn bis zwanzig Verletzte eingeliefert wurden und das Krankenhaus deutlich mehr Patienten erwarte. Man habe bereits Intensivbetten vorbereitet.

„Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten“, sagte telefonisch gegenüber Ministerpräsident Reiner Haseloff gegenüber DPA, noch auf dem Weg zum Ort des Geschehens, um sich ein Bild der Lage zu machen. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X (früher Twitter), dass die Meldungen Schlimmes befürchten lassen. „Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden“, fügte er hinzu. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die sich vor Ort um die Verletzten kümmern.“, schreibt Friedrich Merz (CDU) auf X. Augenzeugen schrieben in sozialen Medien über das Attentat. „Es war ein schreckliches Bild der Verwüstung. Ich wünsche allen, die es direkt erwischt hat und deren Angehörige, eine gute Besserung und viel Kraft. Wir haben es nur einem Zufall zu verdanken nicht in dem Gang gewesen zu sein“, schrieb eine Frau kurz nach dem Attentat auf Facebook. Eine andere Frau merkte an, dass am Freitagabend die Stelle von mehreren Polizeifahrzeugen bewacht wurde und wunderte sich, wie das passieren könne. Die Magdeburger Volksstimme berichtete, ohne auf die Sicherheitsmaßnahmen einzugehen, dass der Fahrer des Tatfahrzeugs damit Absperrungen durchbrochen habe, um auf das Weihnachtsmarktgelände zu gelangen.

Die Polizei hat inzwischen den Bereich um das Tatfahrzeug gesichert, weil sie nicht ausschließen kann, dass sich im Fahrzeug noch Sprengstoff befindet.

Der Weihnachtsmarkt in Erfurt wurde aus Sicherheitsgründen am Abend geräumt.

(Matthiasb)

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