Amerikanische Bibliothekenverbindung feiert „Woche des verbotenen Buches“
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Chicago (Vereinigte Staaten), 01.10.2009 – Die American Library Association (ALA) feiert vom 26. September bis zum 3. Oktober mit zahlreichen Veranstaltungen in verschiedenen US-Bundesstaaten die „Woche des verbotenen Buches“ (Banned Books Week). Mit der jährlich stattfindenden Aktionswoche soll laut einer Pressemitteilung der ALA die Freiheit des Lesens gefeiert werden und auf die Bedeutung des 1. Zusatzartikels zur Verfassung der Vereinigten Staaten aufmerksam gemacht werden.
Die Initiatoren der Aktionswoche, unter ihnen neben der ALA auch Journalisten- und Autorenvereinigungen sowie Buchhändlervereinigungen, betonen, wie wichtig es sei, den Zugang zu „unorthodoxen oder unpopulären Sichtweisen“ für alle, die sich damit befassen wollten, sicherzustellen. Auch für das Jahr 2008 wurde eine Liste mit Büchern veröffentlicht, gegen die es häufig Verbotsversuche, zum Beispiel an Schulen und in Bibliotheken, gegeben hat. In manchen Institutionen wurde die Lektüre einzelner Werke tatsächlich verboten und eingeschränkt. Die ALA teilte aber mit, dass die meisten Verbotsversuche durch das Engagement von Bibliothekaren, Lehrern, Buchhändlern und Bürgern erfolglos geblieben seien und die Bücher nicht hätten aus Bibliothekskatalogen entfernt werden müssen.
Die Liste der Bücher, gegen die sich Verbotsversuche gerichtet haben, wird von „And Tango Makes Three“ der Autoren Justin Richardson and Peter Parnell angeführt. „And Tango Makes Three“ ist ein Kinderbuch, das auf einer wahren Begebenheit beruht und von einem homosexuellen Pinguinpaar im New Yorker Central Park Zoo handelt. Gegen das Buch wurde eingewandt, es verletze religiöse Überzeugungen, sei der Altersgruppe unangemessen und propagiere Ideen, die sich gegen die Familie richteten. Explizite sexuelle Inhalte und eine anstößige Sprache sind die am häufigsten genannten Argumente, mit denen versucht wurde, Bücher zu verbieten. Auch der inzwischen verfilmte Beststeller-Roman „Drachenläufer“ des afghanisch-amerikanischen Schriftstellers Khaled Hosseini steht aus diesen Gründen auf der Liste der ALA. Insgesamt sind im vergangen Jahr 513 Berichte über Verbotsversuche beim Büro für geistige Freiheit der ALA eingegangen. Eine ähnliche Initiative hat derartige Versuche in über 250 Fällen und über 28 Bundesstaaten dokumentiert. Die umfangreiche Liste des „Kids’ Right to Read Project“ enthält moderne Klassiker wie „Der Fänger im Roggen“ von J.D. Salinger, „Die Früchte des Zorns“ von John Steinbeck und F. Scott Fitzgeralds „The Great Gatsby“.