Airbus hatte bei Abflug keine technischen Probleme

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Toronto (Kanada) / Paris (Frankreich), 03.08.2005 – Einen Tag nach dem Airbusunfall in Toronto hat sich der Chef der Air France, Jean-Cyril Spinetta, am Pariser Flughafen Roissy Charles de Gaulle auf einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet.

Der Airbus der französischen Fluggesellschaft sei demnach zuletzt am 5. Juli 2005 durchgecheckt worden. Laut Spinetta hatte die Maschine beim Abflug von Paris keine Probleme, der Start sei ohne technische Mängel verlaufen.

Air-France-Direktor Pierre-Henri Gourgeon verkündete am Mittwoch, auch die Landung in Toronto wäre normal verlaufen. Problematisch seien allerdings viel Regenwasser auf der Landepiste und starke Böen gewesen. Er sagte gegenüber der Presse: „Die Wetterbedingungen waren sehr schlecht.“ Seiner Meinung nach wäre ein Blitzeinschlag als mögliche Unfallursache sehr unwahrscheinlich. Der kanadische Flughafen war wegen der schweren Gewitter geschlossen worden und erst kurz vor Landung des Airbus von der kanadischen Flughafenbehörde erneut geöffnet worden. Spinetta kündigte für Mittwoch seinen Abflug nach Toronto an, um dort die Untersuchungsarbeiten koordinieren zu können.

Der Flugzeughersteller Airbus hat bisher zu der Bruchlandung des Airbus A 340 keine Stellung genommen, um keine Spekulationen zu verbreiten, solange sich die Ermittlungen noch in der Anfangsphase befänden.

Auch der kanadische Verkehrsminister Jean Lapierre gab Informationen zum Unglück bekannt. Er sei darüber informiert worden, dass der Airbus mit hoher Wahrscheinlichkeit später als geplant auf der Rollbahn aufsetzte. Die Vertreter Kanadas und Frankreichs verkündeten, sie wollten die Ermittlungen über die Unglücksursache gemeinsam führen. Beide Länder zusammen stellen 15 Luftfahrtexperten zur Verfügung. Diese Kommission hat den Auftrag, das Verhalten der Piloten und die Zusammenarbeit zwischen ihnen und dem Tower zu überprüfen. Ebenso soll geklärt werden, welche Informationen und Anweisungen die kanadischen Fluglotsen gegeben hatten. Eine Auswertung der Blackbox soll ebenfalls helfen, die Unglücksursache zu klären.

Mittlerweile ist die exakte Anzahl der zu Schaden gekommenen Personen bekannt. Alle 297 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder überlebten die Bruchlandung, 43 Menschen erlitten leichte Verletzungen.

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Quellen