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Abelpreis des Jahres 2024 in Oslo verliehen

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Veröffentlicht: 20:33, 31. Mai 2024 (CEST)
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Michel Talagrand (1995)

Oslo (Norwegen), 31.05.2024 – Am 21. Mai 2024 wurde in der Aula der Universität Oslo durch den norwegischen Kronprinzen Haakon der Abelpreis des Jahres 2024 verliehen. Der Preis ging an den französischen Mathematiker Michel Talagrand, der damit „für seine bahnbrechenden Beiträge zur Wahrscheinlichkeitstheorie und Funktionalanalysis mit herausragenden Anwendungen in der mathematischen Physik und Statistik“ geehrt wurde. Bereits im März 2024 war bekanntgegeben worden, dass Talagrand den Preis, der in der Mathematik als Äquivalent zum (dort nicht vorhandenen) Nobelpreis gilt, erhalten würde.

Michel Talagrand wurde am 15. Februar 1952 in Frankreich geboren. Er wuchs in Lyon zusammen mit einer jüngeren Schwester, dem Vater, der Mathematikprofessor war, und der Mutter, die Französisch unterrichtete, auf. Bereits früh, im Alter von 15 Jahren, kam er intensiv mit der Mathematik und der Physik in Berührung, nicht zuletzt aus Angst, dass er das Augenlicht verlieren könnte, nachdem er bereits zehn Jahre zuvor ein Auge aufgrund einer genetischen Erkrankung verloren hatte. Sein Studium absolvierte er an der Universität Lyon.

1974 wurde ihm eine Forschungsstelle am Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) in Paris angeboten, und 1977 schloss er dort seine Promotion ab. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 war er am CNRS beschäftigt. Talagrand wurde 2004 zum Fellow der Französischen Akademie der Wissenschaften gewählt und ist seit 2011 Chevalier de la Légion d'Honneur. Er erhielt mehrere bedeutende Auszeichnungen, darunter den Loève-Preis (1995), den Fermat-Preis (1997) und den Shaw-Preis (2019).

Durch Talagrands Arbeit zieht es sich wie ein roter Faden, die geometrischen Eigenschaften eines hochdimensionalen Phänomens zu verstehen, um daraus präzise Abschätzungen mit breiten Anwendungsbereichen zu erhalten. So konnte er mit Hilfe der Geometrie schwierige Probleme im Bereich der Wahrscheinlichkeitstheorie lösen. Insbesondere geht es hierbei um Zufallsprozesse wie eine Folge von Münzwürfen, die Flugbahnen von Atomen in einem Gas oder die täglichen Niederschlagsmengen, aber auch noch viel kompliziertere Prozesse.

Die Mathematiker möchten den Zusammenhang zwischen individuellen Ergebnissen und dem Gesamtverhalten verstehen. Fragestellungen hierbei sind zum Beispiel: Wie oft muss man eine Münze werfen, um herauszufinden, ob sie fair ist? Oder: Wird ein Fluss über die Ufer treten? Talagrand bewies mit Hilfe der Geometrie eine Reihe von Ungleichungen, die dann zum Beispiel dazu beitragen, den höchsten Pegel, auf den ein Fluss in den nächsten zehn Jahren ansteigen könnte, sinnvoll abzuschätzen.

Talagrand gelangte auch zu einer Vielzahl wichtiger Ergebnisse im Bereich der Maßtheorie und Funktionalanalysis.

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Quellen

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