Zum Inhalt springen

80. Jahrestag des Attentats auf Hitler: Scholz ruft zur Verteidigung der Demokratie auf

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 19:25, 21. Jul. 2024 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

80. Jahrestag zum Hitler-Attentat: Scholz ruft zur Verteidigung der Demokratie auf
Bundesweite Gedenkveranstaltungen zu Ehren des Widerstandes vom 20. Juli 1944


Widerstandskämpfer v. Stauffenberg und v. Quirnheim

Berlin (Deutschland), 21.07.2024 – Anlässlich des 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze fanden bundesweit Feierlichkeiten statt, v.a. in Berlin. Dort hielten Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier vor dem Bendlerblock, von wo das Attentat koordiniert wurde, eine Rede, in der sie zur Verteidigung der Demokratie aufriefen. Vor 80 Jahren hatte eine Gruppe Wehrmachtsoffiziere unter Führung des Obersts Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Hitler bei einer Besprechung in der Wolfsschanze mithilfe einer Bombe zu töten. Der schwere Eichentisch federte die Explosion ab, Hitler überlebte nur leicht verletzt. Im Glauben, Hitler sei tot, lösten die Widerstandskämpfer die vorbereitete „Operation Walküre“ aus, die nun die Ausschaltung aller NSDAP- und SS-Dienststellen vorsah. Die Operation wurde aber nur in begrenztem Maß ausgeführt und scheiterte nach kurzer Zeit. Am Abend des 20. Juli nahmen regimetreue Offiziere Stauffenberg und andere Widerstandskämpfer gefangen; sie wurden wenige Stunden später durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Weitere Widerstandskämpfer wurden verfolgt, in den Selbstmord getrieben oder in Schauprozessen vor dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Insgesamt fielen mehrere hundert Menschen dem Terror zum Opfer; die Verurteilungen und Hinrichtungen zogen sich bis Kriegsende hin.

Bundespräsident Steinmeier bezeichnete den Widerstand gegen den Nationalsozialismus als nötig, weil die Demokratie von Weimar nicht die Unterstützung hatte, die sie gebraucht hätte. Er würdigte auch den gesamten deutschen Widerstand gegen die NS-Diktatur.

Scholz sagte in seiner Rede, die Demokratie lebe davon, dass sich aktive Bürgerinnen und Bürger in ihr engagieren und dass man sich im Alltag mit Respekt begegne. Dazu gehöre, ihm zufolge, auch die Unterstützung für diejenigen, die sich beruflich für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen, und er verwies auf Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutz und Bundeswehr.

Er zog auch einen Vergleich zum aktuell andauernden russischen Überfall auf die Ukraine; Scholz sprach davon, dass wir im Jahr 2024 diesen 20. Juli nicht begehen könnten, ohne Gedanken an die tapferen Bürgerinnen und Bürger der Ukraine, die seit mehr als zwei Jahren dem verbrecherischen russischen Angriffskrieg Widerstand leisteten. Denn: „Schon aus der Verantwortung vor unserer eigenen Geschichte kann es in dieser Lage für Deutschland nur einen Platz geben: an der Seite der Ukraine“, so Scholz.

Ebenfalls Teil der Veranstaltung war die Vereidigung von 400 Rekruten der Bundeswehr, bei der auch Verteidigungsminister Pistorius anwesend war. Er sagte, dass der 20. Juli daran erinnere, welch große Kraft von unserem Gewissen ausgehe. Menschen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise gegen das Grauen des Nationalsozialismus erhoben hätten, seien für uns heute Vorbilder.

     Kommentar abgeben


Diesen Artikel teilen

link=mailto:?subject=80. Jahrestag des Attentats auf Hitler: Scholz ruft zur Verteidigung der Demokratie auf%20–%20Wikinews&body=80. Jahrestag des Attentats auf Hitler: Scholz ruft zur Verteidigung der Demokratie auf:%0Ahttps://de.wikinews.org/wiki/80._Jahrestag_des_Attentats_auf_Hitler:_Scholz_ruft_zur_Verteidigung_der_Demokratie_auf%0A%0AAus%20Wikinews,%20der%20freien%20Nachrichtenquelle

[Bearbeiten]

Quellen

[Bearbeiten]