Jüttner fordert Rückzug Wulffs aus dem VW-Aufsichtsrat

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Artikelstatus: Fertig 22:18, 20. Nov. 2006 (CET)
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Hannover (Deutschland), 20.11.2006 – Der SPD-Fraktionsvorsitzende im niedersächsischen Landtag, Wolfgang Jüttner, hat heute in einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ den Rückzug des niedersächsischen Ministerpräsideten Christian Wulff (CDU) aus dem VW-Aufsichtsrat gefordert, weil dieser sich in dem Führungsgremium des niedersächsischen Autobauers „unprofessionell“ verhalte. Wulff hat die Kritik und die Rücktrittsforderung zurückgewiesen. Die Staatskanzlei teilte mit, Wulff sei auf ausdrücklichen Wunsch der Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat von VW gegangen.

Vorangegangen war der Forderung Jüttners ein Interview des niedersächsischen Ministerpräsidenten mit einer überregionalen Sonntagszeitung am vergangenen Wochenende, in dem er die Auffassung vertreten hatte, dass Ferdinand Piëch, Vertreter des zweitgrößten Aktionärs bei VW, der Firma Porsche, nicht über das Jahr 2007 hinaus Aufsichtsratsvorsitzender von VW bleiben solle. Piëch wird nachgesagt, er habe wesentliche Verantwortung an dem Personalwechsel an der Spitze des Konzerns vom noch amtierenden Vorstandsvorsitzenden Pischetsrieder zu dem neuen VW-Chef Martin Winterkorn getragen. Der niedersächsische Ministerpräsident Wulff galt dagegen als Unterstützer von Bernd Pischetsrieder. Weiter argumentierte Wulff, der Einfluss von Porsche auf den VW-Konzern sei zu groß geworden.

Jüttner warf Wulff daher vor, sein Konflikt mit Piëch sei persönlicher Natur. Auf NDR-Info kritisierte Jüttner den „öffentlichen Konfrontationskurs“ Wulffs. Die „Belange des Landes“ drohten, „auf der Strecke zu bleiben“, so Jüttner. Weiter führte der SPD-Fraktionsvorsitzende aus, es könne nicht Aufgabe des Vertreters des Landes Niedersachsen sein, „die Spitzen des zweiten größeren Haupteigners öffentlich zu diskreditieren“.

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Quellen