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Demonstration „Auch wir sind Schaeffler“ in Herzogenaurach

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Veröffentlicht: 15:46, 22. Feb. 2009 (CET)
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Herzogenaurach (Deutschland), 22.02.2009 – Bei einer Demonstration von – laut Polizeiangaben – rund 8.000 Beschäftigten am Stammsitz des Unternehmens der Schaeffler Gruppe am Mittwoch in Herzogenaurach forderten die Teilnehmer die Gewährung einer zeitlich begrenzten Überbrückungshilfe des Staates für das durch die Finanzkrise in Schwierigkeiten geratene Unternehmen. Die zur Schaeffler Gruppe gehörenden Unternehmen INA (Industriewerk Schaeffler Nadellager), LuK und FAG (Fischers Aktien-Gesellschaft) sind Zulieferer der Automobilindustrie und Wälzlagerhersteller (FAG). Das Unternehmen beschäftigte 2007 nach eigenen Angaben weltweit 66.000 Mitarbeiter an 180 Standorten, davon rund 29.000 in Deutschland. Der Umsatz betrug damals 8,9 Milliarden Euro. Durch die Übernahme des Reifenherstellers Continental im Sommer 2008 hatte sich das Unternehmen jedoch offenbar übernommen. Medien sprachen in diesem Zusammenhang von der „größten Übernahmeschlacht des Jahres“. Kurz darauf ging die US-Bank Lehman Brothers in Insolvenz. Plötzlich lastete auf der Schaeffler Gruppe ein Schuldenberg in Höhe von zehn Milliarden Euro. Dafür fallen monatlich allein 70 Millionen Euro Zinsen an, die das Unternehmen kaum noch bezahlen kann, rechnet die IG Metall vor und warnt vor einer drohenden Insolvenz des Unternehmens.

Der Demonstrationszug, an dem sich auch die Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler beteiligte, bewegte sich vom Werkstor zur Marktplatz der mittelfränkischen Kleinstadt. Bei der Kundgebung forderte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Mölkner unter dem Beifall der Demonstranten: „Wir brauchen die Staatshilfe, damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben.“ Zugleich forderte er das Unternehmen zu mehr Transparenz auf. Wenn staatliche Finanzhilfen gegeben würden, müssten diese an eine Beschäftigungsgarantie für die Schaeffler-Mitarbeiter gebunden sein. Vom Überleben der Unternehmensgruppe Schaeffler hingen in Bayern viele Arbeitsplätze ab. „Schaeffler ist nach Siemens und BMW der drittgrößte Arbeitgeber in Bayern.“ Die Gesellschafterin Elisabeth Schaeffler erklärte angesichts der Großdemonstration, sie sei „ergriffen und dankbar für den Einsatz. Ich fühle mich darin bestärkt, weiterhin zu kämpfen.“

Die Forderungen nach staatlichen Hilfen an die Politik werden zurzeit vom Bundeswirtschaftsministerium mit dem Hinweis beantwortet, zunächst müsste ein tragfähiges Finanzierungskonzept des Unternehmens für die Zukunft vorgelegt werden, bevor man über staatliche Finanzhilfen entscheiden könne. Der SPD-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Franz Maget, erklärte, die SPD würde finanzielle Hilfen unterstützen, wenn der Staat sowie Vertreter der Arbeitnehmer im Gegenzug Sitze im Aufsichtsrat des Unternehmens erhielten und außerdem eine Beschäftigungsgarantie ausgesprochen würde.

Quellen