Breno muss ins Gefängnis
Veröffentlicht: 22:08, 5. Jul. 2012 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
München (Deutschland), 05.07.2012 – Der frühere FC-Bayern-Profi Breno wurde wegen schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Gericht erklärte im Urteil, Breno habe sehr schwere Schuld auf sich geladen. Bereits im Gerichtssaal wurde der Fußballprofi festgenommen.
Die Richter zeigten sich in der Urteilsbegründung davon überzeugt, dass der Brasilianer in der Nacht zum 20. September 2011 stark alkoholisiert war und seine gemietete in Grünwald gelegene Villa in Brand setzte. Das Haus ist fast vollständig ausgebrannt, es entstand ein Schaden von rund einer Million Euro. Das Gericht sah als das Motiv des 22-jährigen Fußballspielers seine Verzweiflung aufgrund einer drohenden neuen Operation in Kombination mit starkem Alkoholkonsum. Der junge Mann könnte während der Tat bis zu 2,5 Promille Alkoholgehalt im Blut gehabt haben. Das Landgericht widersprach der Auffassung des Anwalts Werner Leitner, welcher Zweifel daran äußerte, dass Breno den Brand verursacht hatte. Leitner hat auf einen Freispruch oder für höchstens zwei Jahre Haft plädiert.
Die Gerichtsvorsitzende des Landgerichtes München I, Rosi Datzmann, sagte, dass nur der junge Fußballspieler selbst den Brand verursacht haben könne. Datzmann äußerte sich: „Es ist sonst niemand in der Nähe festgestellt worden.“ Breno soll Rettungskräften drei Feuerzeuge übergeben haben, zudem sollen seine Haare angesengt gewesen sein.
Die Richterin ging von einer verminderten Schuldfähigkeit aus, damit folgte sie der Einschätzung des Gerichtspsychiaters Henning Saß. Sie kam zu dem Entschluss, dass der Alkoholkonsum im Zusammenspiel mit Brenos depressiver Verstimmung seine Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt haben könnte. Zugunsten Brenos spreche zudem eine „besonders hohe Fallhöhe“ für ihn als Fußballstar.
Die Gerichtsvorsitzende wies daraufhin, dass Breno nach zweieinhalb Jahren nach Brasilien abgeschoben werde, wenn das Urteil rechtskräftig werde. Auf die Aussage Brenos hin, er habe sich beim FC Bayern München regelmäßig ganze Packungen mit Schlaftabletten aus einem unverschlossenen Medizinschrank genommen, wurden von der Staatsanwaltschaft auch Ermittlungen beim FC Bayern München eingeleitet. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, dass dem nun nachgegangen werde.
Themenverwandte Artikel
[Bearbeiten]Breno in U-Haft: Hoeneß wettert gegen die Münchner Staatsanwaltschaft (25.09.2011)
Quellen
[Bearbeiten]- Bild.de: „Breno: Ex-Bayern-Star wegen Brandstiftung verurteilt“ (04.07.2012)
- Handelsblatt: „Geschockter Elber: Breno-Urteil ‚eine Katastrophe‘“ (04.07.2012)
- Spiegel Online: „Haftstrafe für Fußball-Profi Breno: Verbrannter Ruhm“ (04.07.2012)
- Blick Online: „Justiz: Ex-Bayern-Profi Breno muss hinter Gitter“ (04.07.2012)
- Handelsblatt: „Verurteilte Sportler: Rote Karte vom Richter“ (04.07.2012)
- Süddeutsche.de: „Urteil gegen Ex-Bayern-Profi: Breno zu Haftstrafe verurteilt“ (04.07.2012)
- Focus Online: „Urteil wegen Brandstiftung - Gefängnisstrafe für Breno – Schlechtes Zeugnis für FC Bayern“ (04.07.2012)
- Süddeutsche.de: „Haftstrafe für Breno: Brandstiftung ist kein Dumme-Jungen-Streich“ (04.07.2012)
- NZZ Online: „Drei Jahre und neun Monate Haft für Breno“ (04.07.2012)
- Bundesliga.de: „Bundesliga: FC Bayern München bedauert Breno-Urteil“ (04.07.2012) ]