Wikinews Diskussion:Probleme der Berichterstattung in China

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Drgkl in Abschnitt Bedenken gegen die Veröffentlichung

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Die Verkündung des Urteils gegen den früheren chinesischen Spitzenpolitiker Bo Xilai steht unmittelbar bevor. Dies kann die chinesische Öffentlichkeit aus den eigenen Medien erfahren, doch die Berichterstattung der BBC zu diesem Thema scheint zur Zeit von einem seltsamen technischen Problem betroffen zu sein. Während die Webseite der BBC an sich in China noch zugänglich ist und Nachrichten aus aller Welt zu lesen sind, endet jeder Versuch Nachrichten aus dem Raum Asien in der entsprechenden Sektion der Webseite abzurufen mit die Meldung, der Server könne nicht gefunden werden. Anschließend bleibt die BBC Webseite dann insgesamt unzugänglich.

Die Berichterstattung der BBC zum Prozeß gegen Bo Xilai hatte sich durch ihren Umfang und eine große Anzahl an Details, die durchaus auch kritische Punkte im Verfahren herausstellten, hervorgehoben. Doch seit kurzem gelten neue Regeln für Online-Medien in China. Hauptziel ist der chinesische Twitter Dienst Weibo. Nachrichten, die als sogenannte ‚verleumdende Gerüchte‘ gesehen werden und die entweder 500 mal über Weibo weiterverbreitet oder 5000 mal gelesen werden, können mit empfindlichen Strafen bis hin zu Gefängnis bestraft werden. Die Regeln wurden von offizieller Seite als selbstverständlich für jedes Land der Erde dargestellt, da sie nur auf Verleumdung zielten, die niemals als freie Rede von einem Gesetz geschützt werde. Kritiker haben aber sofort Zweifel an dieser Aussage gehabt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Politik längerfristig in den Debatten im chinesischen Internet niederschlägt. Das Internet hat in China eine große Rolle dabei gespielt, korrupte Politiker zu enttarnen, so dass sie anschließend vor Gericht gestellt wurden. Die kommunistische Partei propagiert sehr lautstark ihren Kampf gegen die Korruption in Partei und Staat, aber sie möchte sich die Deutungshoheit über mögliches Fehlverhalten ihrer Spitzenkräfte nicht nehmen lassen; dies dürfte der Hintergrund der neuen Regeln sein.

Dass die neuen Regeln nicht von allen begrüßt werden, darüber zu berichten bleibt der in Hong Kong erscheinenden South China Morning Post vorbehalten, wo die strengen Mediengesetze der Volksrepublik China nicht gelten. Inwiefern die neuen Regeln bereits einen ersten Erfolg hatten, vermeldet hingegen China Radio International in Bezug auf einen Bericht der Beijing Times. Ein 16jähriger Schüler wurde verhaftet, nachdem seine Meldung über die Selbsttötung eines Mannes im Nordwesten Chinas, in der Verbindungen zu einem hochrangigen Polizeioffizier nahegelegt wurden, 500 mal weiter verschickt wurde, heißt es dort.

Dass Webseiten ausländischer Fernsehsender oder Zeitungen vorüberegehend nicht zu erreichen sind, ist in China nichts unbekanntes, genauso wie die Zeitpunkte, an denen dieses passiert, eine gewisse Auffälligkeit haben. Als die New York Times im Jahr 2012 über die finanziell sehr einträglichen Privatgeschäfte chinesicher Spitzenpolitiker berrichtete, war ihre Webseite wochenlang in China nicht abrufbar. Als Die Zeit im Sommer 2013 ein Interview mit dem in China geächteten geistigen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama veröffentlichte, war auch ihre Webseite in China von einem technischen Problem betroffen.

Originäre Berichterstattung
Dieser Artikel enthält Journalismus aus erster Hand. Details befinden sich auf der Diskussionsseite.


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Quellen[Bearbeiten]

  • eigene Augenzeugenschaft

Bedenken gegen die Veröffentlichung[Bearbeiten]

Liebe Mitautoren, Ich habe den von mir eindeutig identifizierbar als Hauptautor verfassten Artikel zu Problemen mit der BBC in China von der Veröffentlichung zurückgezogen, um darüber nachzudenken, ob der Artikel in der vorliegenden Form von mir zu verantworten ist. Ich lebe und arbeite in der VR China und das Internet ist für mich ein wichtiges Arbeitsmittel. Ich habe Bedenken durch diesen Artikel Probleme zu bekommen, wenn nicht entsprechend deutlich wird, dass dieser Artikel eine rein persönliche Darstellung ist´. Es kann sich um technische Probleme mit meinem eigenen Computer handeln (Browser, Betriebssystem oder der technischen Infrastruktur des Internetzuganges) über die von mir in diesem Text berichtet wird.
Konkret, während der Text entstand, war die Seite der South China Morning Post noch zugänglich für mich. Nachdem der Artikel einige Zeit "geruht" hat, ist mir der Zugang zur South China Morning Post plötzlich ebenfalls nicht mehr möglich. Also entweder rufe ich reihenweise technische Probleme hervor oder ich errege Aufmerksamkeit in einer Art und Weise, die mir nicht lieb sein kann. Ich hatte eine gewisse ironische Distanz in den Text ganz bewußt hineinformuliert, ich kann mich im Zweifel nicht hinter einer großen Organisation verstecken, sondern muss dann auch persönlich für meine Meinung geradestehen.
Wenn jemand die Informationen des Artikels nun gerne verwenden möchte und einen neuen Artikel schreibt und veröffentlicht, dann soll mir das Recht sein. Ich nehme bis auf weiteres selbst aber Abstand von diesem Text in seiner vorliegenden Form, er entspricht nicht dem, was ich sagen möchte. Ich danke für das Verständnis. --Drgkl (Diskussion) 09:21, 21. Sep. 2013 (CEST)Beantworten

Liebe Mitautoren, Nachdem ein Teil des obigen Artikels bereits veröffentlicht wurde, was ich ausdrücklich begrüsst habe (siehe China: Bürgerkrieg im Internet) hat sich die Situation in keinem Falle verbessert sondern im Gegenteil noch verschlechtert, ich werde dazu jetzt ein Update schreiben und wenn ich damals noch annehmen musste es sein eine zielgerichtete Aktion gegen Einzelne, so muss ich jetzt von einer generellen Politik berichten und da habe ich nun keine Probleme mehr meine Meinung und meine Einsichten auch zu veröffentlichen. --Drgkl (Diskussion) 09:49, 8. Nov. 2013 (CET) Siehe jetzt: China: Verschärfte MedienkontrolleBeantworten