Vancouver: Doppelsieg für deutsche Rennrodler durch Loch und Möller
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Whistler (British Columbia) (Kanada), 16.02.2010 – Mit einem Doppelsieg begannen die Olympischen Winterspiele von Vancouver für die deutschen Rennrodler. Auf der schnellsten Rennstrecke der Welt in Whistler gewann Felix Loch aus Berchtesgaden die Goldmedaille, der 28-jährige David Möller aus Sonneberg kam auf Platz 2. Bronze gewann der Südtiroler Armin Zöggeler.
Platz | Land | Sportler | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Deutschland | Felix Loch | 3:13,085 |
2 | Deutschland | David Möller | 3:13,764 |
3 | Italien | Armin Zöggeler | 3:14,375 |
4 | Russland | Albert Demtschenko | 3:14,405 |
5 | Deutschland | Andi Langenhan | 3:14,629 |
6 | Österreich | Daniel Pfister | 3:14,726 |
7 | Kanada | Samuel Edney | 3:14,840 |
8 | Vereinigte Staaten | Tony Benshoof | 3:15,128 |
9 | Österreich | Wolfgang Kindl | 3:15,215 |
10 | Österreich | Manuel Pfister | 3:15,269 |
Der zwanzigjährige Felix Loch ist bereits zweimaliger Weltmeister. Er ist Sohn des Rodel-Bundestrainers Norbert Loch. „Dass wir vom Frauenstart losgefahren sind, war sicherlich ein Vorteil für uns“, erklärte der frischgebackene Olympiasieger. Der Herrenwettbewerb wurde vom Starthaus der Frauen gestartet, wo die Bahn flacher ist.
Die Änderung ist eine Konsequenz aus dem tödlichen Unfall im Training, bei dem der georgische Rennrodler Nodar Kumaritaschwili ums Leben gekommen war. Die 1374 Meter lange Strecke hat 16 Kurven. Frauen- und Doppelsitzer starten tiefer und fahren nur einen 1202 Meter langen Kurs mit 14 Kurven. Die Startverlegung geht auch auf die Initiative der deutschen Rodler zurück und erfolgte gegen den Willen des Internationalen Rodel-Verbandes (FIL).
„Nach allem, was passiert ist, war es richtig, das Rennen zu verkürzen, da gibt es keine Diskussion“, kommentierte Armin Zöggler, der Olympiasieger von 2002 und 2006, die Entscheidung. Der 36-jährige empfand die Verkürzung der Rennstrecke als Nachteil, da er verhältnismäßig schlechte Startzeiten erreicht und diesen Nachteil üblicherweise durch sein Können ausgleicht. Olympiasieger Loch erreichte beim Weltcuprennen 2009 hier eine Höchstgeschwindigkeit von 153,98 Kilometern pro Stunde. Durch die Verlegung ins weiter unten gelegene Starthaus verringerte sich seine Höchstgeschwindigkeit im Wettbewerb auf 147 Kilometer pro Stunde. Die Wettbewerbe der Frauen und der Doppelsitzer werden nach der derzeitigen Planung vom Starthaus der Junioren gestartet.
Der Sarg des georgischen Sportlers wurde nach einer Trauerfeier zum Flughafen gefahren. Dort wurde er an Bord eines Flugzeuges gebracht, das den Leichnam über Frankfurt am Main und München nach Georgien fliegt. Dort wird der Sarg mit dem Leichnam unter anderem vom georgischen Patriarchen Ilia II. in Empfang genommen. Der Vater des Verunglückten, David Kumaritaschwili, sagte der Presseagentur Associated Press, sein Sohn habe ein wenig Angst vor der Kurve gehabt, in der er den Tod fand. Er habe seinem Sohn geraten, am Start etwas langsamer zu sein, doch sein Sohn habe ihm gesagt, er sei nach Vancouver gekommen, um zu gewinnen.
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Quellen
- sueddeutsche.de: „Der Bua vom Hackl Schorsch“ (15.02.2010)
- neues-deutschland.de: „Wir saßen in der Mensa, niemand sprach ein Wort“ (16.02.2010)
- faz.net: „Rodel-Gold für Loch, Silber für Möller“ (15.02.2010)
- fr-online.de: „‚Herzzerreißend‘: Abschied von Kumaritaschwili“ (15.02.2010)
- welt.de: „Schnellste Rinne der Welt“ (15.02.2010)