Tasmanien: Gefängnisrevolte unblutig beendet

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Artikelstatus: Fertig 15:10, 17. Apr. 2006 (CEST)
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Hobart (Australien), 17.04.2006 – Nach 20-stündiger Belagerung und durch den Einsatz von Pfefferspray konnten Sicherheitskräfte am Montag eine Gefängnisrevolte in der tasmanischen Hauptstadt Hobart unblutig beenden. Nachdem am Sonntag einer weiblichen Angestellten, welche unverletzt fliehen konnte, die Schlüssel entwendet wurden, gelang es einer Gruppe von 26 Häftlingen, die Kontrolle über einen Flügel des Risdon-Hochsicherheitsgefängnisses zu übernehmen. Sie verlangten von der Gefängnisführung bessere Verpflegung, zahnärztliche Behandlung und Zugang zu Sportgeräten. Um 6:48 Uhr (AEST), kurz nach dem Abbruch der Verhandlungen und dem Einsatz von Tränengas, gaben die Gefangenen schließlich auf.

Dr. Caroline Evans, eine Mitarbeiterin der University of Tasmania, gab an, Unruhen in der Strafanstalt seien nichts neues. Der Gebäudekomplex sei für die kalten klimatischen Verhältnisse in Tasmanien nicht ausreichend ausgestattet und außerdem überfüllt. Nach einer Revolte von 150 Häftlingen im Oktober 1972, welche auch durch den Einsatz von Tränengas beendet wurde, und dem Tod von fünf Insassen 1990 haben sich die Zustände nicht verbessert. Ein Vertrauensmann beschrieb die Verhältnisse damals als „besonders unangenehm […] es ist trostlos, kalt und grau“.

Erst im Mai 2005 ereignete sich eine Revolte in dem Hochsicherheitsgefängnis, als Häftlinge gedroht hatten, einem Wärter einen Finger abzuschneiden, nachdem ihre Forderungen nach besserer Nahrung und Medizin nach 41 Stunden nicht erfüllt wurden. Die Auseinandersetzung endete nach einer Lieferung von 15 Pizzas friedlich.

In dem 1960 eröffneten Gefängnis landen insbesondere Schwerverbrecher, darunter auch Martin Bryant, der vor zehn Jahren in dem Touristenort Port Arthur 35 Menschen erschossen hatte.

Quellen