Sachsen-Anhalt: Familienhaus bei Erdrutsch in die Tiefe gerissen

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Veröffentlicht: 22:17, 19. Jul. 2009 (CEST)
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Unglücksort von Schadeleben aus

Seeland (Deutschland), 19.07.2009 – Bei einem Erdrutsch in der jungen Stadt Seeland in Sachsen-Anhalt ist gestern ein Doppelhaus in einem Tagebau-See versunken. Ein weiteres Mehrfamilienhaus wurde zur Hälfte weggerissen. Das Unglück ereignete sich im Ortsteil Nachterstedt bei Quedlinburg. Drei Menschen würden vermisst, teilte eine Sprecherin des Salzlandkreises mit. Die beiden Bewohner der Haushälfte, die ebenfalls versank, sollen im Urlaub sein. Es wurde ein Reiseruf für die beiden ausgegeben.

Ein riesiges Areal von 350 mal 150 Metern ist der Sprecherin des Salzlandkreises zufolge im Concordia-See, einem seit 1994 in der Flutung begriffenen Tagebau, versunken. Fast bis an den Ort heran wurde bis 1991 Braunkohle abgebaut.

Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers gestaltet sich die Suche nach den Vermissten schwierig, da die Gefahr weiterer Abstürze bestehe. Der Hang bewege sich noch. Ungefähr 150 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren gestern im Einsatz. Die Polizei hat vorübergehend alle Zugänge zum Ufer abgesperrt. Erst wenn die Experten des Bergamtes bestätigen, dass keine Gefahr mehr für weitere Erdrutsche besteht, kann der Hang gesichert werden und mit der Suche nach den Vermissten begonnen werden. Bislang wurde mit einem Hubschrauber über dem Gelände nach den Vermissten gesucht.

Zwischenzeitlich wurden 64 Personen im Umkreis in Sicherheit gebracht, von denen 40 aber bis gestern abend wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten.

Quellen