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Sachsen-Anhalt: Antibiotikum Chloramphenicol im Tierfutter festgestellt

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Veröffentlicht: 19:52, 22. Jan. 2011 (CET)
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Magdeburg (Deutschland), 22.01.2011 – Ein Futtermittelhersteller aus dem Bördekreis in Sachsen-Anhalt hat das Umweltministerium in Magdeburg darüber informiert, dass bei der Herstellung von Tierfutter eine Vitaminmischung verarbeitet worden sei, die das in Tierfutter verbotene Antibiotikum Chloramphenicol enthielt. Das Sozialministerium des Bundeslandes sieht jedoch „keine Gefahr für Verbraucher“, weil die Verunreinigung sehr gering sei. 180 Tonnen so verunreinigtes Tierfutter aus 49 landwirtschaftlichen Betrieben sollen nun zurückgeholt werden.

Die Vitaminmischung stammte von einem niedersächsischen Hersteller, der sie wiederum aus China bezogen hatte. Laut dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) ist Chloramphenicol seit 1994 in „Lebensmittel liefernden Tieren“ innerhalb der Europäischen Union aus Sicherheitsgründen verboten, obwohl eine wissenschaftliche Einschätzung des von dem Antibiotikum ausgehenden Gefährdungspotentials aufgrund der unzureichenden Datengrundlage zurzeit noch nicht möglich sei.

Das Breitbandantibiotikum wird seit über 40 Jahren in der Tiermedizin und in der Humanmedizin verwendet. Es wird allerdings nur als Reserveantibiotikum eingesetzt. Es hemmt die Proteinsynthese von Bakterien. Therapeutische Empfehlungen zum Umgang mit dem Medikament enthalten den Hinweis, dass Chloramphenicol in seltenen Fällen zu schweren Knochenmarksschäden führen kann. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung wies der Allergologe Hans-Dieter Göring außerdem darauf hin, dass Chloramphenicol ein starkes Allergen sei. Zwar sei die Giftwirkung von der Höhe der Dosis abhängig, dies gelte jedoch nicht für allergische Reaktionen, die bereits bei geringsten Mengen auftreten könnten. Gerade geringe Mengen Chloramphenicol können zu einer allergischen Reaktion führen: „Jeder folgende Kontakt mit dem Schadstoff kann dann verschiedene Krankheitserscheinungen auslösen.“ Wenn eine Allergie auftrete, könne diese auch auf die gesamte Stoffgruppe übertragen werden. Zur Stoffgruppe der sogenannten Parastoffe gehörten beispielsweise Farbstoffe und Konservierungsmittel in Lebensmitteln.

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Quellen