Pakistan: Islamischer Geistlicher wegen falscher Verdächtigung festgenommen
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Islamabad (Pakistan), 03.09.2012 – Hafiz Mohammed Khalid Chishti wurde am Samstag von der pakistanischen Polizei festgenommen. Er soll Seiten aus dem Koran in Papiere gemischt haben, die von der jungen Christin Rimsha verbrannt worden waren. Für die Verbrennung von Koranversen sieht das Blasphemiegesetz als Höchststrafe lebenslange Haft vor. Eine Beleidigung des Propheten Mohammed wird mit dem Tod bestraft.
Rimsha, die geistig zurückgeblieben sein soll und unter dem Down-Syndrom leidet, war vor zwei Wochen festgenommen worden. Hafiz Mohammed Khalid Chishti hatte sie angezeigt. Seit dieser Zeit ist das Mädchen, von dem das exakte Alter nicht bekannt ist, in Haft. Nach der Festnahme war es zu Protesten gekommen (Bild). Mitarbeiter des Geistlichen gaben bei der Polizei an, er habe die Koranverse hinzugefügt. Damit hätte er falsche Beweismittel geschaffen. Nach einem Altersgutachten ist die junge Christin 14 Jahre alt und ihr Fall müsste vor einem Jugendgericht verhandelt werden; dort hätte sie eine niedrigere Strafe zu erwarten. Die Staatsanwaltschaft widerspricht dem Gutachten und erkennt nicht an, dass das Mädchen einen niedrigen Intelligenzquotienten haben soll.
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