Neue Spekulationen über den Tod Napoléons

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Artikelstatus: Fertig
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

Jamestown (St. Helena) / Straßburg (Frankreich), 05.06.2005 – Am 5. Mai 1821 starb der französische Kaiser Napoléon im Exil auf der Insel St. Helena. Experten forschen bereits seit Jahren nach der tatsächlichen Todesursache Napoléons. Dabei kamen immer wieder neue Spekulationen über den Tod zu Tage, ob der Monarch vergiftet wurde oder an einer natürlichen Ursache verstarb.

In letzter Zeit sind neue Details bekannt geworden. Demnach rätseln die Forscher wieder darüber, ob Napoléon einem Giftanschlag erlegen ist oder ob er an Magenkrebs gestorben ist. Die meisten Experten gingen bisher von Magenkrebs aus, andererseits wurden in den Haaren Napoléons Spuren von Arsen gefunden, die auf eine Vergiftung hinweisen.

Nun hat ein Toxikologe aus dem Elsass, Pascal Kintz, nach Angaben der internationalen Napoléon-Gesellschaft neue Spuren entdeckt, die auf Mord hinweisen. Am vergangenen Donnerstag stellte Kintz in Straßburg die Ergebnisse der Analysen vor. Er berichtete: „Erstmals ist das Innere der Haare des Kaisers untersucht worden.“ Es wurde demnach nicht nur auf der Haaroberfläche, sondern auch im Inneren der Haare Arsen gefunden. Dabei hat es sich um eine besonders giftige Variante von Arsen gehandelt, die auch als Rattengift verwendet wird. Bereits 2001 hatte ein anderer Forscher auf eine unnormal hohe Konzentration von Arsen in den Haaren Napoléons hingewiesen.

Schweizer Wissenschaftler hatten erst Anfang Mai dieser Mordthese widersprochen und eine normale Todesursache als wahrscheinlich angenommen. Sie gaben an, bei Napoléon wären in seinen letzten Lebensjahren deutliche Anzeigen für ein Magengeschwür erkennbar gewesen. Das Auffinden von Arsen begründeten sie mit der Angewohnheit der Winzer, die Weinfässer mit Arsen zu reinigen.

Die internationale Napoléon-Gesellschaft lässt diese Argumente nicht gelten und widerspricht den Schweizer Forschern. Damit wird der jahrelange Streit sicherlich auch durch die neuesten Untersuchungen noch nicht so bald beendet sein.

Quellen