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Nach Informationsleck – Berliner Schüler müssen Mathematik-Prüfung wiederholen

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Veröffentlicht: 21:21, 11. Jun. 2008 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 11.06.2008 – Irgendwie waren die Schüler von einem Dutzend Berliner Schulen vorab an die Prüfungsaufgaben der Mathematikprüfungen für den mittleren Schulabschluss gekommen. Jetzt müssen alle Schüler noch einmal getestet werden. Der Nachschreibetermin ist am 23. Juni 2008. 28.000 Schüler von 346 Schulen sind betroffen. Nachschreiben dürfen auch Schüler des Abschlussjahrgangs der Sekundarstufe II in Nordrhein-Westfalen, die Abschlussarbeiten der Leistungskurse waren sehr schlecht ausgefallen. Der Grund hier: zu hoher Schwierigkeitsgrad und fehlerhafte Aufgabenformulierung.

Etwa ein Dutzend Berliner Schüler soll an Informationen über die Prüfungsaufgaben gelangt sein. Unklar ist, wie viele Schüler tatsächlich die bekannt gewordenen Informationen auch benutzt haben. Aus Gründen der Gleichbehandlung sah die Behörde jedoch keine andere Möglichkeit als die Wiederholung der Abschlussarbeit. Dazu sagte Staatssekretär Eckart R. Schlemm: „Wir müssen für gleiche Chancen für alle sorgen. Wenn auch nur ein Fall von Vorabveröffentlichung bekannt wird, muss die gesamte Prüfung wiederholt werden. Da letztlich nicht genau festzustellen sein wird, wer in welchem Umfang über Vorabinformationen verfügt hat, müssen leider alle Schülerinnen und Schüler an der Wiederholungsprüfung teilnehmen.“ Wo sich das Informationsleck genau befindet, ist offenbar noch unklar. Die Behörde hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Nicht besser ergeht es den Schülern des Abschlussjahrgangs der Sekundarstufe II in Nordrhein-Westfalen. Ebenfalls betroffen ist das Fach Mathematik. Die vor zwei Monaten geschriebenen Prüfungsklausuren können auf Wunsch noch einmal geschrieben werden. Grund ist hier aber kein Informationsleck, sondern ein viel zu hoher Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgaben. Das entschied jetzt die Schulministerin Barbara Sommer. Ein Vertreter der Lehrerschaft sieht das ähnlich. Andreas Merkendorf, Vorstandsreferent beim NRW-Philologenverband, ist der Auffassung, die Aufgaben für die Mathematik-Leistungskurse seien „zu umfangreich und von den Schülern nicht zu bewältigen gewesen“. Schüler seien durch „unlogische Schlüsse und fehlende Angaben“ in die Irre geleitet worden, so der Verbandssprecher der Gymnasiallehrer. Alle Schüler, die mit ihrer Punktzahl nicht zufrieden sind, haben die Gelegenheit die Arbeit am 17. Juni nachzuschreiben.

Die GEW in Nordrhein-Westfalen zieht das Zentralabitur in dem Bundesland grundsätzlich in Zweifel. Die notwendig gewordenen Nachprüfungen in den Leistungskursen seien als Hinweis zu interpretieren, dass „etwas gründlich schiefgelaufen“ sei.

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Quellen