Nach 54 Jahren erstmals wieder Olympia-Gold im Riesenslalom
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Vancouver (Kanada), 26.02.2010 – Völlig überraschend konnte die 20-Jährige Viktoria Rebensburg aus Kreuth im zweiten Durchgang des wegen Nebels auf zwei Tage verteilten Riesenslaloms der Damen in Whistler/Creekside gewinnen. Rebensburg, die noch nie ein Ski-Weltcup-Rennen gewonnen hatte, sicherte dadurch die erste Goldmedaille in dieser Disziplin für die deutsche Mannschaft nach Ossi Reichert, die 1956 in Cortina d′Ampezzo siegreich war. Rebensburg gewann die zweite Goldmedaille für den Deutschen Ski-Verband in den alpinen Skiwettbewerben bei den Olympischen Spielen von Vancouver. Nach den beiden Durchgängen auf „Franz′s Run“, wie die Piste heißt, hatte Rebensburg vier Hundertstel Vorsprung auf Tina Maze aus Slowenien. Bronze ging an die Österreicherin Elisabeth Görgl. Diese hatte vor dem zweiten Durchgang noch geführt.
Die eigentlich mitfavorisierten Läuferinnen Kathrin Hölzl und Maria Riesch belegten die Plätze 6 und 10. Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, der ebenfalls große Chancen auf den Sieg eingeräumt worden waren, schied im ersten Durchgang aus. Vonn war mit Bestzeit nur kurz vor dem Ziel gestürzt und hatte sich beim Rutsch in einen Fangzaun einen kleinen Finger gebrochen. Ihre Teamkollegin und zweimalige Silbermedaillengewinnerin Julia Mancuso war die Leidtragende, weil sie ihren Lauf abbrechen musste, da die Piste in ihrem unteren Teil noch nicht wieder frei war. Als Mancuso später neustarten durfte, hatten sich die Bedingungen verschlechtert, sodass ihr Rückstand von rund 1,3 Sekunden ihr keine Chancen mehr auf einen Medaillenrang ließen.
Nebel hatte die Organisatoren am Mittwoch, dem 24. Februar gezwungen, den zweiten Durchgang des Wettkampfes zu vertagen. Der Start war am Nachmittag mehrmals verschoben worden, musste dann jedoch wegen schlechter Sicht abgesagt werden. Zur Halbzeit des Wettbewerbes belegte Rebensburg mit einem Rückstand 0,35 Sekunden Platz Platz sechs, direkt gefolgt von Riesch mit einem Rückständ von 0,48 Sekunden) und Kathrin Hölzl lag mit einem Rückstand von 0,69 Sekunden auf dem zehnten Platz.
Viktoria Rebensburg kommentierte in der Pressekonferenz ihren Sieg mit den Worten: „It′s crazy.“ Rebensburg ist nach Heidi Biebl, die 1960 in Squaw Valley die Abfahrt gewann, die zweitjüngste deutsche Skirennläuferin, die auf dem olympischen Siegertreppchen ganz oben steht.
Platz | Land | Sportler | Zeit (min) |
---|---|---|---|
1 | Deutschland | Viktoria Rebensburg | 2:27,11 |
2 | Slowenien | Tina Maze | 2:27,15 |
3 | Österreich | Elisabeth Görgl | 2:27,25 |
4 | Schweiz | Fabienne Suter | 2:27,52 |
5 | Österreich | Kathrin Zettel | 2:27,53 |
6 | Deutschland | Kathrin Hölzl | 2:27,58 |
7 | Österreich | Eva-Maria Brem | 2:27,62 |
8 | Vereinigte Staaten | Julia Mancuso | 2:27,66 |
9 | Frankreich | Taina Barioz | 2:27,79 |
10 | Deutschland | Maria Riesch | 2:27,97 |
Themenverwandte Artikel
Quellen
- spiegel.de: „Mit vollem Risiko ins goldene Glück“ (25.02.2010)
- spiegel.de: „Rebensburg holt sensationell Gold im Riesenslalom“ (25.02.2010)
- spiegel.de: „Riesenslalom der Frauen abgebrochen“ (25.02.2010)
- spiegel.de: „Zu-viel-Drama-Baby“ (25.02.2010)
- welt.de: „Viktoria Rebensburg mit Vollgas zum Olympiasieg“ (25.02.2010)
- stern.de: „"Vollgas-Vicky" schreibt Geschichte“ (25.02.2010)