Zum Inhalt springen

Nürnberger Bürger müssen tiefer in die Tasche greifen

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Artikelstatus: Fertig
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.
Nürnberg

Nürnberg (Deutschland), 02.02.2005 – Das neue Jahr ist gerade mal einen Monat alt und schon macht sich der Unmut in Nürnberg breit. Auf die Nürnberger Bürger kamen zum 1. Januar 2005 Preiserhöhungen zu. Und dies nicht nur in einem Bereich, sondern es ist flächendeckend ein ganzes Paket an Neuregelungen, mit dem die Nürnberger tagtäglich zu tun haben.

Die Stadt Nürnberg wiederum sah keine andere Möglichkeit, den Stadthaushalt ein wenig zu entlasten, als an der Preisschraube zu drehen. Daher hat der Stadtrat im letzten Quartal 2004 mehrere Preiserhöhungen gleichzeitig verabschiedet.

Viele Bürger machten ihrem Ärger bereits Luft. Die Zeitungsredaktionen erreichen Berge von Beschwerdebriefen, die Abonnenten von Theater-und Konzertveranstaltungen beschweren sich bei den Organisatoren. Die Angestellten von Bürgerämtern und dem Rathaus müssen aufgebrachte Nürnberger beschwichtigen. Hier eine kleine Aufzählung der angesprochenen Preiserhöhungen:

Parkgebühren

Bisher war die Benutzung des großen Parkplatzes direkt an der Meistersingerhalle bei Konzert- Musical- und Tanzveranstaltungen kostenfrei. Seit Januar sind pro Veranstaltung generell drei Euro Parkgebühren fällig. Auf dem etwas entfernteren kleinen Parkplatz wurden die Gebühren ab 1 Euro gestaffelt je nach Parkdauer.

Aus diesem Grund erreichen die Stadt auch massive Beschwerden der umliegenden Haus- und Wohnungsbesitzer sowie der Mieter. Besucher der Meistersingerhalle parken seit Januar reihum die kleinen Anliegerstraßen in der Umgebung zu.

Grundsteuer

Für alle Grundbesitzer wurde die Grundsteuer ab 1. Januar 2005 von 410 auf 490 Punkte erhöht, was insgesamt eine Erhöhung um 19 Prozent bedeutet. Auch Mieter sind von dieser Erhöhung betroffen, denn die Vermieter dürfen die höhere Steuerbelastung über die Miete anteilig weitergeben.

Zweitwohnungssteuer

Mieter, die in Nürnberg bisher nur ihren Zweitwohnsitz angemeldet haben, werden nochmals zur Kasse gebeten. Ab Jahresbeginn wurde auch eine Zweitwohnungssteuer erhoben. Diese beträgt zehn Prozent der Kaltmiete. Bisher sind 23.000 Bürger davon betroffen, denn so viele haben ihren Zweitwohnsitz in Nürnberg angemeldet.

Müllentsorgung

Auch die Müllabfuhr in Nürnberg kostet seit Januar 2005 mehr. So hat die Stadt ihre Müllgebühren um sieben Prozent erhöht. Als Begründung wurde angegeben, die Bürger nutzen immer mehr kleinere Tonnen, dadurch würde der Personalaufwand und damit auch die Kosten steigen.

Energiekosten

Der Nürnberger Energieversorger „N-Ergie“, an dem die Stadt Nürnberg mit 60 Prozent beteiligt ist, hat den Preis der Kilowattstunde Strom um 0,51 Cent verteuert. Das Unternehmen wollte eigentlich fast das Doppelte verlangen, doch hat das Wirtschaftsministerium dieser starken Erhöhung nicht zugestimmt.

Tiergarten

Auch die Besucher des Nürnberger Tiergartens müssen tiefer in die Tasche greifen. Einzelkarten für Erwachsene kosten künftig sieben statt 6,50 Euro, die Familienkarte wurde auf 17 anstatt 15 Euro erhöht. Der Besuch des Delfinariums kostet ab Januar 4,50 anstatt vier Euro. Die Stadt Nürnberg begründet diese Erhöhung mit dem erweiterten Angebot durch die neue Eisbären und Schneelöwenanlage.

Schwimmbäder

Der Eintritt in eines der Nürnberger Schwimmbäder wird teurer. Ab 1. Januar 2005 erhöht sich der Preis für Einzelkarten um zehn oder 20 Cent, bei den 20er-Karten um einen Euro. Auch Vereine und Schulen zahlen höhere Gebühren.

Hundesteuer

Für etwa 10.000 Hundebesitzer in Nürnberg erhöht sich die Hundesteuer um zehn Prozent. Die Hunde-Abgabe verändert sich von 120 auf 132 Euro im Jahr.

Die Vorsitzenden des Nürnberg-/Fürther Tierheimes haben bereits massiv gegen diese Erhöhung protestiert, da sie befürchten, viele Nürnberger könnten sich die Tierhaltung nicht mehr leisten und würden die Hunde im Tierheim abgeben.

Öffentlicher Nahverkehr

Auch das Bus- und Bahnfahren wurde teurer. Die städtischen Verkehrsbetriebe VAG bzw. VGN haben die Preise um ca. 3,91 Prozent erhöht. Die MobiCard kostet nun 26,80 statt 25,50 Euro im Monat, das Tagesticket Plus erhöht sich auf 6,20 statt 5,90 Euro.

Quellen