Mord an französischem Bankier geklärt
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Genf (Schweiz), 17.03.2005 - Der Mord an dem französischen Großbankier Edouard Stern wurde aufgeklärt. Stern, ehemals Chef der familieneigenen Banque Stern und später Direktor der Investmentbank Lazard, wurde Anfang März in seiner Genfer Wohnung erschossen aufgefunden.
Gestern gab Ermittlungsrichter Michel Graber von der Schweizer Staatsanwaltschaft die Festnahme einer mit Stern befreundeten Französin bekannt. Name und Alter der Festgenommenen wurden bisher nicht veröffentlicht.
Demnach wurde der 50-jährige Stern während einer Sado-Maso-Séance ermordet. Er wurde zusammengekrümmt und gefesselt vor seinem Bett aufgefunden. Die mutmaßliche Täterin, die seit mehreren Jahren eine Liebesbeziehung zu Stern unterhalten hatte, hat Angaben zufolge alleine gehandelt. Sie wurde festgenommen und hätte bereits ein Geständnis abgelegt, so Graber. Die Tatwaffe wird derzeit im Genfer See gesucht.
Die Staatsanwaltschaft ließ verlauten, „Herr Stern trug einen fleischfarbenen Latex-Anzug und wurde mit vier Kugeln erschossen, davon zwei in den Kopf“. Die Tat, die nicht wie zuerst angenommen in seinem beruflichen Umfeld ihren Ursprung hatte, sei „im Rahmen einer Beziehung sexueller Art“ verübt worden. Die mutmaßliche Täterin erwartet nun eine Anklage wegen Mordes.
Der Bankier, Schwiegersohn Michel David-Weills, dem Chef der französischen Geschäftsbank Lazard, war in Finanzkreisen für seine harten Geschäftsmethoden bekannt. Bereits im Alter von 22 Jahren hatte Stern seinen eigenen Vater aus der Leitung des von ihm gegründeten Bankhauses Stern verdrängt. 1988 verkaufte er das Finanzunternehmen. In den Jahren 1992 bis 1997 war er Chef des 600 Millionen Euro vermögenden Investmentfonds IRR, dessen Verwaltungssitz sich an seinem Wohnsitz Genf befand.
Stern, der von seiner Frau getrennt lebte und drei Kinder hatte, wurde vergangene Woche bei Genf beigesetzt.