Meinungen:Polizeibericht zu Unruhen in Xinjiang vorgelegt

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Wie so oft ist dass eine höchst durchgefeilte Meldung der chinesischen Behörden. Aus der Zahl der Opfer scheint mir jedoch klar zu sein, dass hier kein gezielter Angriff auf Sicherheitskräfte vorliegt, die verliefen in der Vergangenheit immer mit Opfern unter den Sicherheitskräften. Es ist aber nur Sachschaden bei der Polizei zu vermelden. Die Opferzahlen, so wie sie vorliegen und wenn sie denn stimmen, lassen vielmehr auf eine religös-ethnisch motivierte Auseinandersetzung schließen. Hier wurden gezielt Zivilisten (Han-Chinesen) angegriffen. Die chinesischen Sicherheitskräfte waren - ausnahmsweise - mal die "Guten", die versuchten diesen Streit zu beenden und so in den Fokus der Protestierer gerieten. Die Konfliktlinien in der Region sind äußerst kompliziert, da sich ethnische und religöse Motive mit politischen Motiven vermischen. Die Chinesen machen da keinen Unterschied, für sie ist die Region Teil von China und darum haben sie auch das Recht dort Menschen anzusiedeln und ihre Politik und auch Kultur (einschließlich Religion) durchzusetzen. Wer dem nicht folgt ist ein "Terrorist". Unabhängige Beobachter sind fast ausschließlich auf die wenigen Krumen angewiesen, die ihnen die offiziellen Medien zur Verfügung stellen. Eine unabhängige Untersuchung von Vorgängen ist nicht möglich. Jeder Bericht im Westen ist deshalb mit einer gewissen Spekulation behaftet, die versucht Licht in das bewußt verhängte Dunkel der offiziellen Berichte zu bringen. --Drgkl (Diskussion) 03:49, 5. Aug. 2014 (CEST)

Der Nachrichtenkanal des zentralen staatlichen Fernsehens hat jetzt Bilder zu den Ereignissen ausgestrahlt, die man als Fotos auch bei CRI sehen kann. Inhaltlich bringen die nichts neues, ausser einer neuen Darstellung des Ablaufes. Es wird die Version des Terrorismus gestärkt, ein lokaler Parteikader der kommunistischen Partei als Held gefeiert und noch etwas fürs Herz geboten, in dem man das Schicksal von zwei Kindern besonderns hervorhebt. Alles eine sehr sorgfälltig gestaltete Meldung, die möglichst viel aus dem Ereignis machen möchte. Stimmung statt Information. Siehe dazu Xinjiang Terror Attack Footage Revealed, CRI 08.08.2014. --Drgkl (Diskussion) 13:03, 9. Aug. 2014 (CEST)

Und noch ein "verspätetes" Quellenupdate. Siehe das Onlinemagazin "The Diplomat" China Is Losing War on Terror. Ob man so weit gehen muss, halte ich für fraglich, denn das war nur ein isoliertes Ereignis und der Kampf ist noch längst nicht beendet geschweige denn entschieden. Interessant nur zu sehen, dass hier auch weniger von organisiertem Angriff als von Volkszorn gesprochen wird. Wieviel Terrorismus wird bekämpft und wieviel Kulturkampf steckt in dem Ganzen? --Drgkl (Diskussion) 08:55, 11. Aug. 2014 (CEST)