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Münchner Kripo zerschlägt Tätergruppierung

aus Wikinews, einem freien Wiki für Nachrichten
Veröffentlicht: 18:52, 29. Mär. 2011 (CEST)
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In Baustellen schlugen die Täter besonders oft zu (Archivbild)

München (Deutschland), 29.03.2011 – Anfang November 2010 nahm das Kommissariat 51 beim Polizeipräsidium München in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I die Ermittlungen gegen eine Tätergruppe auf, die Maschinen wie Rüttler, Bohrmaschinen, Trennschleifer und ähnliches von Baustellen in Oberschleißheim, Dasing, Dachau, Gräfelfing, Türkheim, Eching und Haimhausen entwendete. Durch die Aktivitäten der insgesamt 15 Beschuldigten entstand ein Schaden von 172.000 Euro. Die Ermittlungen sind abgeschlossen, die Staatsanwaltschaft München I bereitet die Anklagen vor.

Bereits am 08. November 2010 wurde ein 28-jähriger Tscheche, der mit einem Lieferwagen auf der Autobahn 9 in Richtung Heimat unterwegs war, angehalten. Bei der Kontrolle stellte die Polizei fest, dass sich im Laderaum eine Vielzahl von Baumaschinen befand, die als Beute aus Diebstählen erkannt wurden. Der Tscheche wurde festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Ihm wird der Vorwurf der gewerbsmäßigen Bandenhehlerei gemacht.

Wie sich herausstellte, hatte er die Maschinen von einem 32-jährigen Deutschen gekauft, der seinen Wohnsitz in einem Schrebergarten in Dachau genommen hatte. Der Tscheche räumte ein, seit zwei Jahren bei dem Deutschen einzukaufen. Außer den Werkzeugen hatte er dort auch Dieseltreibstoff, Schmierstoffe, Gerätebenzin und Autoglasreiniger im vierstelligen Literbereich in dem Wissen erworben, dass es sich um Diebesgut handelte.

Den Dieselkraftstoff bezog der Deutsche von einem 29-jährigen spanischen Kraftfahrer, der ihn regelmäßig aus dem von ihm gefahrenen Lastwagen abzapfte, den er für eine Spedition fuhr. Des weiteren entwendete der 32-jährige Deutsche neben Werkzeugen auch Dieselbenzin von Baustellen. Was er nicht an den Tschechen verkaufte, lagerte er in zwei 1000-Liter-Tanks auf dem Schrebergartengrundstück und verkaufte den Treibstoff zu 90 Cent je Liter an Bekannte, die regelmäßig mit Kanistern zu ihm kamen. Gerätebenzin, Schmierstoffe und Glasreiniger stammen aus einer Firma, bei der er vor neun Jahren entlassen wurde, nicht ohne sich vorher einen Nachschlüssel für das Gelände und die Räumlichkeiten anfertigen zu lassen.

Zu dem 32-jährigen konnte die Polizei in Erfahrung bringen, dass er seit Jahren seinen Lebensunterhalt durch die Begehung von Straftaten bestritt. Neben den Einbrüchen, an denen zum Teil ein 52-jähriger Pizzeriabesitzer aus Erdweg beteiligt war, plante er Verkehrsunfälle und führte diese mit weiteren Mittätern durch, um anschließend bei der Versicherung abzukassieren. Außerdem verkaufte er sein Motorrad, um es dann als gestohlen zu melden. Auch hier spekulierte er auf eine Entschädigung der Versicherung.

Seine Mittäter fand er zum Teil in der Schrebergartensiedlung, bei anderen handelt es sich um Bekannte, mit denen er gemeinsam vor Jahren eine Ausbildung gemacht hatte. Wer mit ihm näher in Kontakt kam, erhielt nach einiger Zeit das Angebot, sich an Straftaten zu beteiligen. Am 15. Dezember vergangenen Jahres schlug die Polizei zu: Wohnungen und Geschäftsräume in Dachau, München, Paffenhofen, Erdweg und Unterschleißheim wurden durchsucht. Zwei weitere Personen wurden festgenommen, darunter der 32-jährige Deutsche.

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Quellen