ILO rechnet weltweit mit starkem Anstieg der Arbeitslosigkeit

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Veröffentlicht: 13:57, 23. Jan. 2013 (CET)
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Genf (Schweiz), 23.01.2013 – Dem jährlich veröffentlichten Beschäftigungsbericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge steigt die Arbeitslosigkeit weltweit weiter an. Der ILO-Beschäftigungsbericht erscheint jedes Jahr vor der Wirtschaftswoche in Davos.

197 Millionen Personen seien 2012 arbeitslos gewesen und insgesamt 38 Millionen hätten die Suche nach einem Arbeitsplatz bereits aufgegeben. Bisher hatte die ILO die Zahl der Menschen, die eine Jobsuche schon aufgegeben haben, erheblich geringer eingeschätzt. ILO-Chef Guy Ryder sagte am Montag, die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung und die unzureichenden Gegenmaßnahmen der Politik seien Auslöser für den erwarteten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Außerdem würde die Euro-Krise und die ungewisse wirtschaftliche Lage in den USA den Zustand des Arbeitsmarktes verschlechtern. Das Wachstum der Weltwirtschaft sei nicht stark genug gewesen, um den Anstieg zu verhindern. 2013 werden 202 Millionen Arbeitslose erwartet. Das wären 5,1 Millionen Millionen mehr als im vorigen Jahr. In den Jahren nach 2013 ist allerdings auch keine Besserung in Sicht. 2014 kämen wahrscheinlich noch drei Millionen weitere hinzu. Für 2017 werde die Überschreitung der 210 Millionen-Marke erwartet.

Vor allem in den Ländern Europas und Nordamerikas sowie in den weiteren Industriestaaten ist die Arbeitslosigkeit am stärksten angestiegen. Im Nahen Osten kam es ebenfalls zu einem Anstieg, was vermutlich im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen dort stehen dürfte. In den Staaten Lateinamerikas, des südlichen Afrikas und den meisten Ländern Asiens war der Anstieg dagegen nur moderat, teilweise fiel die Arbeitslosenquote sogar.

Der ILO zufolge sind junge Menschen besonders oft von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Euro-Krise habe die Jugendarbeitslosigkeit in den davon betroffenen Ländern gefährlich weit in die Höhe getrieben. Sie stieg um 50 Prozent in Griechenland und Spanien, sowie mehr als 22 Prozent im Durchschnitt der Euroländer.

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Quellen[Bearbeiten]