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Heftige Unwetter in Norditalien

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Veröffentlicht: 09:29, 2. Nov. 2023 (CET)
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Mailand (Italien) / Innsbruck (Österreich), 02.11.2023 – Heftige Unwetter haben in der Nacht zum 31. Oktober in Norditalien und in angrenzenden Gebieten schwere Schäden verursacht. Durch Starkregen wurde innerhalb weniger Stunden mehr als ein Drittel des monatlichen Niederschlagsdurchschnitts erreicht.

Besonders betroffen waren die Brianza und Mailand, wo der Fluss Seveso am Morgen über die Ufer trat und den im Norden Mailands gelegenen Stadtteil Niguarda und die bedeutende Viale Fulvio Testi überflutete. Überschwemmt war auch die Stazione Porta Garibaldi, der zweitgrößte Bahnhof der Modestadt. Dort war auch eine Fußgängerunterführung, die zu den Gleisen führt, vollgelaufen.

Der Seveso hatte am Morgen, kurz bevor er über die Ufer trat, einen Pegelstand von 2,26 Metern erreicht.

Personenschäden wurden bislang nur vereinzelt gemeldet. In Mediglia klemmte ein umgestürzter Baum eine Mutter mit ihren beiden Kindern im Auto ein. Sie konnten von der Feuerwehr befreit werden. Im Osten Mailands stürzte ein Baum auf den Eingang eines Kindergartens, wodurch zwei Erwachsene leicht verletzt wurden.

Inzwischen hat sich in der Lombardei das Wetter vorübergehend beruhigt, doch für den 2. und 3. November sind weitere Regenfälle und Gewitter prognostiziert.

Venedig kam bei dem Unwetter glimpflich davon. Zwar erreicht der Wasser am Süddamm der Lagune einen Höchststand von 1,54 Metern, doch konnten die Flutschutztore rechtzeitig geschlossen werden, sodass es nicht zu einem Aqua alta gekommen ist.

In der Region Venetien musste die Feuerwehr zu 80 Einsätzen ausrücken, zumeist wegen umgestürzter Bäume, Erdrutschen und vollgelaufener Gebäude. Im Chiavenna und im Veltlin kam es verbreitet zu Murenabgängen.

Unterbrochen durch einen Murenabgang wurde die Brenner Autobahn A 13 an der österreichischen Grenze. Die Mure verschüttete die wichtige Alpentransversale in Fahrtrichtung Norden auf einer Breite von etwa 80 Metern und erfasste unweit des Ortes Brenner einen Pkw mit einem Mann und einer Frau aus Südtirol. Der Feuerwehr-Kommandant Alois Wieser teilte der österreichischen Kronen Zeitung mit, dass die Insassen mit dem Schrecken davongekommen seien.

Die Autobahn war zunächst zwischen der Staatsgrenze und der Ausfahrt Brennersee voll gesperrt. Inzwischen wurde ein Gegenverkehrsabschnitt eingerichtet und der Verkehr einstreifig freigegeben. Wie lange die einseitige Sperrung beibehalten wird, ist noch nicht absehbar, schrieb die ASFINAG auf X, früher Twitter.

Die Schneefallgrenze nördlich des Alpenhauptkammes bewegt sich in Tirol derzeit zwischen 1300 und 1700 Metern über der Adria.


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Quellen

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